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Eine Bildreportage von Bertram Solcher

15. September 2022

Bilder

Das Preisträgerprojekt im Porträt des Medizinfotografen Bertram Solcher

Was hab' ich?

"Was hab' ich? Kannst Du mir mal erklären, was in dem Arztbrief steht?" Wer, wie der Autor dieser Zeilen, medizinisch vorgebildet ist, kennt dieses Ansinnen. Seit meinem Studium frage ich mich, warum Arztbriefe so unverständlich sind. Verstecken wir Mediziner und Medizinerinnen uns hinter den Fachausdrücken. Ist eine für den Patienten oder die Patientin unangenehme Diagnose weniger schwerwiegend, weil sie lateinisch transportiert wird?  ...

Der Einsatz der Patientenbriefe wurde von Juni 2019 bis Juni 2020 am Herzzentrum Dresden erprobt - Medizinfotograf Bertram Solcher durfte vor Ort fotografieren.
Der Einsatz der Patientenbriefe wurde von Juni 2019 bis Juni 2020 am Herzzentrum Dresden erprobt - Medizinfotograf Bertram Solcher durfte vor Ort fotografieren.
Eine Operation am Herzzentrum Dresden: Technik und Können arbeiten Hand-in-Hand im Einsatz für den Patienten.
Eine Operation am Herzzentrum Dresden: Technik und Können arbeiten Hand-in-Hand im Einsatz für den Patienten.
Eine Operation am Herzzentrum Dresden: Technik und Können arbeiten Hand-in-Hand im Einsatz für den Patienten.
Eine Operation am Herzzentrum Dresden: Technik und Können arbeiten Hand-in-Hand im Einsatz für den Patienten.
Ein letztes Gespräch mit der Ärztin: Dem Patienten geht es nach der OP gut – der Entlassung aus dem Krankenhaus steht nichts im Weg.
Ein letztes Gespräch mit der Ärztin: Dem Patienten geht es nach der OP gut – der Entlassung aus dem Krankenhaus steht nichts im Weg.
Der Patient erhält den »normalen« ärztlichen Entlassbrief. Trotz guten ärztlichen Gesprächs: Patient:innen benötigen nachlesbare Erläuterungen, der Arztbrief ist für sie nicht verständlich.
Der Patient erhält den »normalen« ärztlichen Entlassbrief. Trotz guten ärztlichen Gesprächs: Patient:innen benötigen nachlesbare Erläuterungen, der Arztbrief ist für sie nicht verständlich.
Jede Krankheit, jede Behandlung ist mit einem Code hinterlegt. Die Ärzt:innen von »Was hab' ich ?« haben für die sog. ICD- und OPS-Codes tausende leicht verständliche Erklärungen in Form von Textbausteinen erstellt.
Jede Krankheit, jede Behandlung ist mit einem Code hinterlegt. Die Ärzt:innen von »Was hab' ich ?« haben für die sog. ICD- und OPS-Codes tausende leicht verständliche Erklärungen in Form von Textbausteinen erstellt.
Die Klinik-Abläufe bleiben unverändert. Der Codierer erstellt wie gewohnt die Codes für den regulären Entlassbrief. Die Patientenbrief-Software greift auf diese Daten zu und erzeugt komplett automatisiert den leicht verständlichen Patientenbrief.
Die Klinik-Abläufe bleiben unverändert. Der Codierer erstellt wie gewohnt die Codes für den regulären Entlassbrief. Die Patientenbrief-Software greift auf diese Daten zu und erzeugt komplett automatisiert den leicht verständlichen Patientenbrief.
Genug zu tun für den Drucker: Am Herzzentrum Dresden hat sich für die Papiervariante der "Patientenbriefe" entschieden.
Genug zu tun für den Drucker: Am Herzzentrum Dresden hat sich für die Papiervariante der "Patientenbriefe" entschieden.
Mehr Wertigkeit per Post: Das Herzzentrum Dresden versendet die gedruckte Version des Patientenbriefs als ein Dokument zum Aufbewahren.
Mehr Wertigkeit per Post: Das Herzzentrum Dresden versendet die gedruckte Version des Patientenbriefs als ein Dokument zum Aufbewahren.
Gemeinsam lesen und verstehen: In der Studie des Preisträgerprojekts fanden 93 Prozent der Teilnehmenden den Patientenbrief hilfreich, die Chance auf eine gesteigerte Gesundheitskompetenz erhöhte sich um 67 Prozent.
Gemeinsam lesen und verstehen: In der Studie des Preisträgerprojekts fanden 93 Prozent der Teilnehmenden den Patientenbrief hilfreich, die Chance auf eine gesteigerte Gesundheitskompetenz erhöhte sich um 67 Prozent.
Die Patientenbriefe erreichten neben den Patient:innen auch deren Angehörige: 73 Prozent der in die Auswertung einbezogenen Patient:innen hat den Patientenbrief mindestens einer weiteren Person gezeigt.
Die Patientenbriefe erreichten neben den Patient:innen auch deren Angehörige: 73 Prozent der in die Auswertung einbezogenen Patient:innen hat den Patientenbrief mindestens einer weiteren Person gezeigt.
Der Einsatz der Patientenbriefe wurde von Juni 2019 bis Juni 2020 am Herzzentrum Dresden erprobt - Medizinfotograf Bertram Solcher durfte vor Ort fotografieren. Eine Operation am Herzzentrum Dresden: Technik und Können arbeiten Hand-in-Hand im Einsatz für den Patienten. Eine Operation am Herzzentrum Dresden: Technik und Können arbeiten Hand-in-Hand im Einsatz für den Patienten. Ein letztes Gespräch mit der Ärztin: Dem Patienten geht es nach der OP gut – der Entlassung aus dem Krankenhaus steht nichts im Weg. Der Patient erhält den »normalen« ärztlichen Entlassbrief. Trotz guten ärztlichen Gesprächs: Patient:innen benötigen nachlesbare Erläuterungen, der Arztbrief ist für sie nicht verständlich. Jede Krankheit, jede Behandlung ist mit einem Code hinterlegt. Die Ärzt:innen von »Was hab' ich ?« haben für die sog. ICD- und OPS-Codes tausende leicht verständliche Erklärungen in Form von Textbausteinen erstellt. Die Klinik-Abläufe bleiben unverändert. Der Codierer erstellt wie gewohnt die Codes für den regulären Entlassbrief. Die Patientenbrief-Software greift auf diese Daten zu und erzeugt komplett automatisiert den leicht verständlichen Patientenbrief. Genug zu tun für den Drucker: Am Herzzentrum Dresden hat sich für die Papiervariante der "Patientenbriefe" entschieden. Mehr Wertigkeit per Post: Das Herzzentrum Dresden versendet die gedruckte Version des Patientenbriefs als ein Dokument zum Aufbewahren. Gemeinsam lesen und verstehen: In der Studie des Preisträgerprojekts fanden 93 Prozent der Teilnehmenden den Patientenbrief hilfreich, die Chance auf eine gesteigerte Gesundheitskompetenz erhöhte sich um 67 Prozent. Die Patientenbriefe erreichten neben den Patient:innen auch deren Angehörige: 73 Prozent der in die Auswertung einbezogenen Patient:innen hat den Patientenbrief mindestens einer weiteren Person gezeigt.

"Man müsste mal die Arztbriefe verständlicher machen." Wie oft habe ich diesen Satz gehört, von Ärzt:innen, Therapeut:innen, Patient:innen und Selbsthilfegruppen. Leider blieb es immer beim "Man müsste mal..." Bis vor einigen Jahren drei Studenten, zwei Mediziner und ein ITler, in Dresden eine gemeinnützige Gesellschaft gründeten, die zur Aufgabe haben sollte verständliche Arztbriefe zu entwickeln.

Sie werden jetzt einwenden, dass das ja wieder eine zusätzliche Belastung für das sowieso schon überlastete medizinische Personal wäre. In Dresden hat man vom anderen Ende her gedacht. Da die Diagnoseschlüssel von den Ärzt:innen, oder dem Medizincontrolling sowieso eingegeben werden müssen, um die erbrachten Leistungen abrechnen zu können, lag es nahe dort anzusetzen. Man verknüpfte diese Codierungen mit einfachen Textbausteinen und einer schlauen Software und schon hatte man einen einfachen Arztbrief. In den begleitenden Studien des Universitätsklinikums Dresden sieht man eindeutig, dass die Gesundheitskompetenz der Patient:innen stark anstieg und die Zufriedenheit wuchs. Viele Kliniken haben die Software in der Zwischenzeit implementiert. Viele stehen aber immer noch auf dem Standpunkt: "Man müsste mal..."

Von Bertram Solcher, Hamburg im Juni 2022

Äußerungen unserer Gesprächspartner:innen und Autor:innen geben deren eigene Auffassungen wider. Die Christoph Lohfert Stiftung macht sich Äußerungen ihrer Gesprächspartner:innen in Interviews und Beiträgen nicht zu eigen.

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