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"Der "Patientenbrief" gibt den Betroffenen die Möglichkeit, sich bewusster zu verhalten, auf ihre Gesundheit zu achten und ihren Lebensstil umzustellen."

13. September 2022

Lohfert-Preis

Jörg Scharfenberg ist Geschäftsführer der Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik . An seinem Haus wurde von 2019 bis 2020 der Einsatz der „Patientenbriefe nach stationären Aufenthalten“ erprobt. Anlässlich der Auszeichnung des Projekts mit dem Lohfert-Preis haben wir ihn gefragt: Was macht die „Patientenbriefe nach stationärem Aufenthalt“ so nützlich für das Herzzentrum und so empfehlenswert für andere Kliniken?

 

Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik, Foto: Bertram Solcher
Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik, Foto: Bertram Solcher

 

Neben der individuellen Diagnostik und Therapie der Behandlung gibt es einen weiteren wichtigen und wesentlichen Schlüssel für die Heilung und den Umgang mit einer Krankheit: das Verständnis der Patient:innen. Was genau passiert hier und wie kann ich als Patient:in selbst mitwirken?  Dass das Verständnis um eine Krankheit nicht immer vollumfänglich vorhanden ist, sehen wir häufig im Klinikalltag. In der Aufregung, überhaupt klinisch behandelt zu werden oder einen geplanten Eingriff vornehmen lassen zu müssen, werden Informationen aus den täglichen Visiten und dem Arzt-Patienten-Gespräch oftmals nur teilweise behalten – eben das, was in diesem Moment wichtig ist.

Später, nach Entlassung aus der Klinik, geben die üblichen mit Fachtermini versehenen Dokumente nur wenig oder unzureichend Aufschluss über das Krankheitsbild und verunsichern Patient:innen und Angehörige. Der leicht verständliche Patientenbrief setzt hier an und schafft Abhilfe. Er informiert die Betroffenen nicht nur laienverständlich über ihre Erkrankung, sondern gibt ihnen auch die Möglichkeit, sich bewusster zu verhalten, auf ihre Gesundheit zu achten und ihren Lebensstil umzustellen. Er fördert also das Verständnis für ärztliche Informationen und stärkt die Gesundheitskompetenz. Das zu unterstützen gehört für uns am Herzzentrum Dresden Universitätsklinik genauso zu den Aufgaben, wie die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten. Dass der Ansatz richtig ist, zeigt nicht nur, dass der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses sich dafür ausspricht, die Patientenbriefe in der Regelversorgung zu etablieren, sondern auch die Auszeichnung des Projektes mit dem Lohfert-Preis.

Dresden, im Juni 2022


Zum Lohfert-Preis

Der Lohfert-Preis 2022 geht in diesem Jahr an das Projekt „Patientenbriefe nach stationären Aufenthalten“ der „Was hab‘ ich?“ gGmbH in Kooperation mit der Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik und evaluiert durch die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden. Schirmherrin des mit 20.000 Euro dotierten Förderpreises ist Dr. Regina Klakow-Franck, stellvertretende Leiterin des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). Das Ausschreibungsthema des diesjährigen Lohfert-Preises lautete: Gemeinsam für mehr Gesundheit: Modelle und Technologien zur Verbesserung der Erreichbarkeit, Aufklärung und Beteiligung in der gesundheitlichen Versorgung. Der Preisträger 2022 wurde von einer unabhängigen Jury mit Vertretern aus dem Gesundheitswesen aus 75 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt. Als Gastjurorin nahm Prof. Dr. Freia De Bock, MPH, Leitung Bereich Versorgungsforschung im Kindes- und Jugendalter am Universitätsklinikum Düsseldorf, an der Arbeit der Jury teil. Im Interview erläutert "Was hab´ ich?"-Geschäftsführer Ansgar Jonietz die Besonderheiten dieses Projekts.

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