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"Sicherheit ist in der Chemo-/Tumortherapie absolut essenziell."

8. Juni 2022

Lohfert-Preis

Rückblick zum zehnten Lohfert-Preis: Wir nehmen die zehnte Vergabe des Lohfert-Preises zum Anlass, bei den ehemaligen Preisträgerinnen und Preisträgern nachzufragen: Wie ist es ihrem Projekt seit der Preisvergabe ergangen, was haben sie für die Zukunft vor? Im Jahr 2015 gewann das Projekt „Interdisziplinäres Chemotherapiemanagement zur Fehlermessung und Fehlerprävention“ des Universitätsklinikums Freiburg als eines von zwei Projekten den Lohfert-Preis. Das damalige Ausschreibungsthema lautete „Verfahren und Konzepte zur systematischen Fehlermessung in der stationären Krankenversorgung“.

Ziel des Projektes war und ist die Fehlervermeidung und Prozessoptimierung bei hochkomplexen Chemo- bzw. Tumortherapien. Vielfach und hochwertig publizierte, und auf Kongressen und Tagungen vorstellte empirische Ergebnisse belegen den Erfolg des eingereichten und prämierten Chemotherapiemanagementsystems eindrucksvoll. Der Ansatz führt zu einer hocheffektiven Vermeidung von Chemotherapie-Fehlern, entlastet Ärzte, Pflegepersonal und die Klinikapotheke, fördert die Teamarbeit und führt zu einer maßgeblichen Verbesserung der Qualität der chemotherapeutischen Versorgung von Tumorpatientinnen und -patienten.

Wir haben per E-Mail drei Fragen zum Fortgang des Projekts an die Projektleiterin, Frau Prof. Dr. Monika Engelhardt, Klinik für Innere Medizin I, Hämatologie, Onkologie & Stammzellentransplantation des Universitätsklinikums Freiburg gestellt.

Dieses Bild entstand im Jahr 2015 im Zuge der Bildreportage von Bertram Solcher über das Projekt.
Dieses Bild entstand im Jahr 2015 im Zuge der Bildreportage von Bertram Solcher über das Projekt.
 
Wenn Sie das Foto aus dem Jahr 2015 betrachten – woran denken Sie?

Monika Engelhardt: Vor allem, dass Sicherheit in der Chemo-/Tumortherapie absolut essenziell ist. Und dass diese Sicherheit, die wir am Universitätsklinikum Freiburg im Zuge des durch den Lohfert-Preis ausgezeichneten Chemotherapiemanagements und durch die Verbreitung unserer elektronischen Verordnungssoftware ChemoCompile gewonnen haben, heute auch anderenorts verfügbar ist und den Patientinnen und Patienten zugutekommt, was diese sehr schätzen.

Wie konnte der Gewinn des Lohfert-Preis das Projekt unterstützen?

Monika Engelhardt: Der Lohfert-Preis hat uns die Open Access Publikation des sogenannten Blauen Buches im Springerverlag ermöglicht. Dadurch erhielten die von uns entwickelten Chemotherapieprotokolle, inklusive Standard Operating Procedures (SOPs) und Clinical Pathways, eine noch größere Reichweite und werden seither durch viele Zugriffe von interessierten Kollegen sehr rege benutzt. Die Inhalte werden dauernd aktualisiert und als „Blaues Buch“ alle zwei Jahre von uns komplett aktualisiert neu herausgegeben. Die Herausgabe und Veröffentlichung der inzwischen 8. Auflage des Blauen Buches ist für das Jahr 2023 geplant.

Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Chemotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Foto Britt Schilling
Woran arbeiten Sie gerade und was sind Ihre nächsten Ziele?

Monika Engelhardt: Meine Kolleginnen und Kollegen und ich haben diverse Ziele, vor allem natürlich die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung der Verordnungssoftware ChemoCompile mit jeder Neu-Herausgabe, sowie deren Verbreitung an möglichst vielen deutschsprachigen Zentren. Für das Jahr 2023 steht, wie oben bereits erwähnt, die Wiederherausgabe des Blauen Buchs in der 8. Auflage und des Roten Buches in der 7. Auflage an.1 Beides sind heute Standardwerke in der Hämatologie/Onkologie, an denen wir derzeit intensiv arbeiten. All das soll dazu beitragen, ein verbessertes Verständnis und eine „einfache“ und praktikable Anwendbarkeit von Chemotherapien bzw. molekularen Tumortherapien - in ihrer heute immer breiteren, kaum mehr komplett zu überblickenden Vielfältigkeit - zu gewährleisten. Letztlich geht es darum, einen bestmöglichen Überblick für die Kolleginnen und Kollegen und eine sichere und erfolgreiche Chemotherapie für die Betroffenen zu erreichen.

Freiburg/Hamburg, im Mai 2022


Copyright Foto im Header und erstes Bild: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2015 / Die aktuellen Bilder stammen von der Fotografin Britt Schilling, (www.brittschilling.de/) und wurden uns freundlicherweise vom UK Freiburg zur Verfügung gestellt. Äußerungen unserer Gesprächspartner:innen geben deren eigene Auffassungen wider. Die Christoph Lohfert Stiftung macht sich Äußerungen ihrer Gesprächspartner:innen in Interviews und Beiträgen nicht zu eigen.

Jetzt anmelden: Preisverleihung am 20.09.2022

Mit dem Lohfert-Preis 2022 ausgezeichnet ist das Projekt "Patientenbriefe nach stationärem Aufenthalt" der "Was hab` ich?" gGmbH. Sie möchten an der Preisverleihung teilnehmen? Melden Sie sich per Mail an presse@christophlohfert-stiftung.de an.

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