Christoph Lohfert Stiftung Logo Christoph Lohfert Stiftung Logo

Gendermedizin: Integration von geschlechtsspezifischer Medizin in die Gesundheitsversorgung

Hintergrund

Gesundheitsförderung und Prävention zu optimieren, sind wesentliche Aufgaben von Public Health: Bezüglich Geschlechtermedizin zeigt sich, dass sich das Sterberisiko bei Männern im Vergleich zu Nicht-Diabetiker:innen auch nach Korrektur bekannter Risikofaktoren wie Gewicht, Cholesterin, Blutdruck und Rauchen verdoppelt, bei Frauen verdreifacht es sich sogar . Bei unter 60-jährigen Frauen war das Risiko zudem besonders groß. Das Thema Gendermedizin ist auch heute noch Thema. Der amerikanischen Kardiologin Marianne Legato war bereits in den 1980er Jahren aufgefallen, dass nicht nur Männer einen Herzinfarkt erleiden können, sondern auch Frauen, und dass sich bei Frauen das Infarktgeschehen mit jeweils anderen Symptomen äußern kann.

Ziele

Ziel ist es eine Spezialambulanz zu etablieren mit dem Fokus auf Frauen als Patientinnen in der Herzchirurgie sowie auf alte und multimorbide Patientinnen im Speziellen..

Umsetzung
  • Medizinische Betreuung durch Ärztinnen und Ärzte
  • Individuelle Frauensprechstunde
  • Schulungskonzepte: Arterielle Hypertonie, Diabetes Einstellung, Marcumar- Einstellung präoperativ und postoperativ
  • Psychologische Betreuung
  • Prärehabilitation mit Modifizierung des Lifestyles (Medikamenteneinstellung ggf.)
  • Raucherentwöhnungsberatung
  • Ernährungsberatung
  • Postoperative Nachsorge
Ergebnisse

In der Vergangenheit wurde in den meisten medizinischen Studien von Männern als Maßstab ausgegangen. Der Fokus der medizinischen Forschung liegt auch heutzutage weiterhin stark auf dem männlichen Körper. Wir glauben jedoch, dass Frauen und Männer sich hinsichtlich ihrer Compliance, ihrer Symptome und Outcome unterscheiden können und wollen daher mit Hilfe der Spezialambulanz ein neuartiges Konzept zur individuellen Betreuung dieser Patientengruppen entwickeln.

Weiterhin

Im aktuellen Koalitionsvertrag von BadenWürttemberg ist der Wille bekundet, Erkenntnisse der Geschlechterforschung und einer geschlechtsspezifischen Medizin in die Gesundheitsversorgung zu integrieren. Mit dem Präventionsgesetz ist das SGB V um den § 2b ergänzt worden, dass Krankenkassenleistungen - geschlechtsspezifischen Besonderheiten Rechnung   zu tragen haben.

Headerfoto: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2022

zurück nach oben