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Der Gesundheitskiosk - ein Versorgungsmodell für die Zukunft (und vom G-BA empfohlen)

Hintergrund und Ziele

Die Hamburger Stadtteile Billstedt und Horn symbolisieren, dass die Chancen auf Gesundheit ungleich verteilt sind: Die beiden Stadtteile gehören zu den Einkommen-niedrigsten der Hansestadt, sie verzeichnen eine hohe Anzahl sozioökonomisch benachteiligter Bewohner:innen sowie daraus resultierend eine hohe - auch chronische - Krankheitslast mit negativen Auswirkungen auf die Lebenserwartung.

Mit dem Versorgungsmodell INVEST "Integrierte gesundheitliche Vollversorgung in deprivierten großstädtischen Regionen" hat die Gesundheit für Billstedt/Horn UG ein patientenorientiertes und sektorenübergreifendes Versorgungsmodell aufgebaut. Das Gesundheitsnetzwerk mit insgesamt über 140 Partnern aus der ambulanten, stationären, pflegerischeren sowie sozialen Versorgung arbeitet stetig daran, die Versorgungsqualität zu verbessern, die Patientenorientierung sowie den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu optimieren und die Gesundheitskompetenz und die Aufklärung in der gesundheitlichen Betreuung zu erhöhen.

Umsetzung

Ein bundesweit einmaliger Schwerpunkt ist der Gesundheitskiosk, eine niedrigschwellige, zentrale und gut vernetzte Anlaufstelle, bei der Bürger:innen durch s.g. Community Health Nurses - akademisiertes Pflegefachpersonal - zu Gesundheitsfragen ganzheitlich und kultursensibel beraten, unterstützt, geschult und durch das Gesundheitssystem gelotst werden. Die Betreuung der Patient:innen erfolgt bedarfsweise im multiprofessionellen Tandem mit Ärzt:innen, die die Patient:innen an den Gesundheitskiosk überweisen können. Ebenso kann der Gesundheitskiosk auf eigene Initiative aufgesucht werden. Seit der Eröffnung im Jahr 2017 wurden mehr als 5.700 Hilfesuchende und Patient:innen betreut und über 15.000 Beratungsgespräche geführt.

Fazit

Die wissenschaftliche Evaluation durch das Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg belegt den Nutzen des Versorgungsmodells INVEST. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass die neue Versorgungsform für Versicherte und Leistungserbringer:innen einen Mehrwert im Vergleich zur Regelversorgung aufweist. Insbesondere konnte INVEST den Zugang zur Gesundheitsversorgung und die Aufklärung der Patient:innen verbessern. Auch wurde eine Verbesserung der Vernetzung und Arbeitszufriedenheit der Ärzt:innen im Stadtteil erreicht. Basierend auf den positiven Evaluationsergebnissen hat sich der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) dafür ausgesprochen, dass das Versorgungsmodell in die Regelversorgung überführt wird.

Förderung

Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses

Headerfoto: Pressefoto von Gesundheit für Billstedt/Horn UG

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