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Präventiver Kinderschutz und der Gesundheitsförderung durch Babylotsinnen

Hintergrund

Mit dem seit 2019 flächendeckend in Berlin umgesetzten und von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SenWGPG) teilfinanzierten Landespräventionsprogramm Babylotse Berlin sollen jährlich die ca. 40.000 Schwangeren in der Stadt systematisch, besonders in psychosozialen Belastungszeichen, unterstützt werden.

Ziele

Ziele:

  • Erkennen von Schwangeren/Familien mit besonderem Bedarf an psychosozialen Hilfen
  • Hilfe bei der Inanspruchnahme/Beantragung psychosozialer Hilfen
  • Präventive Gesundheitsförderung und Verbesserung der psychosozialen Gesundheit
  • Chancengleiches Aufwachsen insbes. für benachteiligte Bevölkerungsgruppen

Babylotsinnen dienen dem präventiven Kinderschutz und der Gesundheitsförderung durch Problemidentifikation, Beratung und Aufklärung. Somit unterstützen sie frühzeitig ein gesundes, chancengleiches Aufwachsen von Neugeborenen und tragen dazu bei, diese vor Gefährdungen für ihr Wohl zu schützen.

Umsetzung

Das Programm basiert auf den Erfahrungen der von der Vereinigung See You entwickelten „Babylotsen“ in Hamburg. Übergeordnetes Ziel des Programmes ist der präventive Kinderschutz. Durch psychosoziale Unterstützung von Schwangeren und jungen Familien soll ein chancengleiches, gesundes Aufwachsen von Anfang an ermöglicht werden. Jede Schwangere wird freiwillig und nicht stigmatisierend mittels eines Screeningbogens, besonders zu psychosozialen Belastungssituationen, durch Babylotsinnen befragt. Bei registrierter Belastung wird mit den Schwangeren und jungen Familien eine genauere Sozialanamnese durchgeführt. Im Beratungsgespräch wird anschließend an bedarfsgerechte Hilfsangebote in Berlin weitergeleitet und für Strategien der Gesundheitsförderung und Prävention sensibilisiert. Durch den Einsatz der Babylotsinnen wird die Arbeit des gesamten Teams der Geburtskliniken entlastet.

Ergebnisse

Im Jahr 2020 erreichten die Babylotsinnen 87 Prozent aller Schwangeren (rund 35.000 Schwangere) in Berlin bei Anmeldung oder Aufnahme in Geburtskliniken. So werden die Frauen frühzeitig systematisch unterstützt und in das System der „Frühen Hilfen“ in den Bezirken integriert. Jährlich wird die Tätigkeit der Babylotsinnen durch die Erhebung von Kennzahlen, welche die Erreichbarkeit der Familien, die psychosozialen Problemstellungen, die Vermittlung zu Hilfsangeboten sowie die Wirksamkeit der Interventionen beinhalten, evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation fließen in den Qualitätsverbund Babylotse, in dem alle Babylotsinnen-Programme Deutschlands vertreten sind, ein. Während der Coronapandemie hat die Tätigkeit der Babylotsinnen zusätzliche Bedeutung in der Betreuung Schwangerer und junger Familien erhalten, da andere Unterstützungsangebote in den Bezirken oft gar nicht oder nur im sehr reduzierten Umfang wirken konnten.

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