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Kommunikations-App Join soll Komplikationen frühzeitig erkennen

War das Kunstherz zunächst als zeitweise Überbrückung bis zur Transplantation gedacht, bedeutet es inzwischen für viele Patienten eine Dauertherapie: Die Pumpe übernimmt unterstützend die Funktion des Herzens. Heute können Kunstherzpatienten mehr als fünf Jahre über das Herzunterstützungssystem (Ventricular Assist Device – VAD) versorgt werden, was eine intensive Nachsorge und enge Betreuung erforderlich macht.

Am Universitätsklinikum Essen werden pro Jahr rund 80 VAD-Patienten betreut. Bisher erfolgte die Betreuung auf herkömmliche Weise: Die Patienten notieren ihre Werte täglich auf Papier und bringen diese zur Standard-Untersuchung mit, die einmal pro Quartal stattfindet. Die quartalsweise Sichtung der Werte birgt Risiken: Komplikationen wie Driveline-Infektionen, Schlaganfall oder Herzversagen lassen sich nur schwer erkennen.

Durch den Einsatz der Kommunikations-App Join sollen solche Komplikationen frühzeitiger erkannt werden. Patienten senden ihre Werte täglich über die Messenger-Lösung an die Klinik und können sich bei Fragen direkt mit den Koordinatoren per Text- oder Sprachnachricht austauschen. Eventuell lassen sich Krankenhausaufenthalte dann sogar vermeiden, weil dem Patienten bereits anderweitig geholfen werden kann, beispielsweise durch Anpassung der Medikation. Oder, im Notfall, kann eine elektive Aufnahme erfolgen: Wartezeit und Bettensuche verkürzen sich, der Patient kann schnell behandelt werden.

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