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Telemedizinische Versorgung durch mskin® doctor App

Die Sicherheit der Versorgung hautkranker Menschen ist infolge Konzentrierung von Facharztpraxen in regionalen Zentren nicht mehr gewährleistet. Zielsetzung: Daher wird in dem hier vorgestellten Projekt überprüft, ob die Behandlung von Hautkranken durch die Ärzt*Innen in Khs.-notaufnahmen oder durch die Ärzt*Innen in hausärztlichen Praxen gewährleistet wird, indem Dermatolog*Innen telemedizinisch hinzugezogen werden.

Methode: Die Applikation („App“) mskin® doctor wird kooperierenden Hausärzt*Innen und Krankenhausnotaufnahmen zur Verfügung gestellt. Die Beschwerden der Patient*In, ein strukturierter Hautbefund und eine Fotodokumentation der Hautveränderungen werden von den anfragenden Ärzt*Innen an die Dermatolog*Innen per mskin® geschickt, die auf der Basis dieser übermittelten Daten eine Einschätzung vornehmen und eine Behandlungsempfehlung geben. Patient*Innen und behandelnde Ärzt*Innen vor Ort geben im Nachgang eine Bewertung über diese Form der Versorgung, ein unabhängiges Versorgungsforschungsinstitut (inav, Berlin) führt die Analyse der Bewertung durch.

Ergebnis: Eine Zwischenanalyse der Patient*Innenbewertung aus der Zentralen Notaufnahme der Universitätsmedizin Greifswald liegt vor. Während des Zeitraums 2016 und 2017 wurden dort 190 Patienten wegen einer Hauterkrankung versorgt. Das unfallchirurgische Personal der ZNA wurde von Dermatolog*Innen der Hautklinik telemedizinisch beraten. Die Konsultationen in der ZNA lagen außerhalb der Regelarbeitszeit, 59% an Wochenenden, 39% an Werktagen nach 16 Uhr; 33%der Patienten kamen aus einer ländlichen Region, 41% der Patienten aus städtischen Mittel- und Oberzentren. Die Patienten legten einen Weg von 23 km (Median) zur ZNA der UMG zurück. Es bewerteten 59 der 190 Patienten die teledermatologisch basierte Versorgung während des Aufenthaltes in der ZNA: 76% der Patienten fühlten sich ausreichend sicher versorgt, 81% hatten Vertrauen in die vorgeschlagene Therapie, 68% bewerteten die teledermatologische Versorgung für die Zeit außerhalb der Regelarbeitszeit als angemessen.

Schlussfolgerung: Die Versorgung hautkranker Patient*Innen in der Khs.-Notaufnahme ließ sich im Zusammenwirken des ärztlichen Stammpersonals mit den teledermatologisch zugeschalteten Dermatolog*Innen qualitätsgesichert auf Facharztniveau gestalten und fand eine gute Akzeptanz bei den Patient*Innen. Die Mitarbeiter*Innen der Notaufnahme schätzen die Einfachkeit der App-Bedienung.

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