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Mit dem Kind ins Krankenhaus: Helden-Seiten unterstützen Kinder, Eltern und das Personal

2. Dezember 2021

Projekt

In diesen Tagen öffnen sich für viele Kinder die ersten Türchen im Adventskalender – das alljährliche Ritual kann gerade in einer Zeit wie dieser zu einem Gefühl von Stabilität und Sicherheit beitragen. Doch was ist eigentlich mit den Kindern im Krankenhaus – wie ergeht es ihnen? Was hilft ihnen und ihren Eltern?

Ein Hamburger Autorin/Grafikerin-Team entwickelt kindgerechte Medien für einen Krankenhausaufenthalt, vernetzt und übersetzt sie in verschiedene Sprachen. Die sogenannten Helden-Seiten sollen dazu beitragen die Kommunikation des Krankenhauspersonals mit den jungen Patient:innen und ihren Eltern zu verbessern und den Klinikaufenthalt zu erleichtern. Die beiden Entwicklerinnen Isabel Lenuck und Natalie Williams suchen jetzt Partnerinstitutionen, mit denen sie dieses Vorhaben in die Wirklichkeit umsetzen können. Die Christoph Lohfert Stiftung nimmt dieses ambitionierte Vorhaben zum Anlass, auf Patientenorientierung aus der Perspektive der Kinder zu schauen.

Partizipation, gemeinsame Entscheidungsfindung und Souveränität

Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sind zwischen 1991 und 2017 die Fallzahlen stationär versorgter Kinder und Jugendlicher auf über eine Million im Jahr gestiegen. Anders als Erwachsene können insbesondere kleinere Kinder eine medizinische Behandlung, noch dazu in der fremden Umgebung eines Krankenhauses, nicht intellektuell begreifen. Dabei ist ihre Beteiligung und ihr Mitwirken an medizinischen Entscheidungen nicht nur in der Charta der European Association for Children in Hospital (EACH) von 1988 festgeschrieben, sondern vor allem gewinnbringend für eine rasche Besserung ihres Gesundheitszustands. Was hilft ihnen und den Eltern, mit dieser herausfordernden Situation umzugehen?

Visualisierung unterstützt kindliches Verstehen

Gelingende Patientenkommunikation bedeutet hier einmal mehr, sich auf die Bedürfnisse des Kindes einzustellen. Neben Wertschätzung und kommunikativen Techniken unterstützt vor allem das Visualisieren Dialog und Information der jungen Patienten:innen.

So finden sich in jeder Kinderklinik Bücher über das Krankenhausgeschehen. Herausragend: Das Mutmachbuch der Ärztekammern in Kooperation mit der AOK beispielsweise – hier halten Kinder im Grundschulalter ihre Erfahrungen mit Ärzt:innen in Bildern fest. Einfache Texte erklären Ängste, Routineuntersuchungen oder Impfungen. Ein Klassiker ist natürlich „Conni im Krankenhaus“ oder „Wieso? Weshalb? Warum? 53: Was passiert im Krankenhaus?“.  Inzwischen stellen zudem viele Kinderkliniken eigene Buchproduktionen zur Verfügung, die Eltern und ihre Kindern erste Informationsbarrieren meistern lassen.

Multimedial in verschiedenen Sprachen

Die Helden-Seiten wollen nun weitergehen – ihr Informationsangebot ist crossmedial und multikulturell angelegt. Ein liebevoll gezeichneter, zeitgemäß mit Maske versehener Roboter namens RobbiRobocare führt in verschiedenen Sprachen durch die Krankenhaus-Geschichten im Buch und von dort auf eine Website mit interaktiven Bildern, Videos und Hörspielen. Da geht es um das Geschehen in der Notaufnahme (rund ein Drittel aller jungen Krankenhauspatient:innen kommt als Notfall an), aber auch um die Besonderheiten auf den einzelnen Stationen: Was geschieht zum Beispiel, wenn ein MRT gemacht werden muss, was bedeutet eine Operation und – nicht zu unterschätzen -  wer macht das Essen? Die Helden und Heldinnen sind dementsprechend die verschiedenen Berufsgruppen, die sich im Krankenhaus um das Wohlergehen der Kinder kümmern. Und die – so betonen die beiden Entwicklerinnen – von dem multimedialen Informations- und Aufklärungsangebot profitieren sollen. Lassen sich doch einige Fragen, die Eltern und Kinder vor allem an das Pflegepersonal stellen würden, mithilfe der Helden-Seiten schneller – und unterhaltsamer – klären. Das spart Zeit, und trägt zu einer besseren Verständigung bei.

Ein Kurzportrait über die Helden-Seiten finden Sie direkt auf der Homepage www.helden-seiten.de oder hier zum Reinhören:


Kontakt und Copyright: Isabel Lenuck & Natalie Williams, Hamburg, www.helden-seiten.de
Illustrationen: Lena Personn, Inge Förtsch

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