Lohfert-Preis
Vielmehr sollen die Zahlen eine positive Botschaft vermitteln und Lust auf das Thema machen. Wir möchten die Vorteile einer stärkeren Ausrichtung auf ökologische Nachhaltigkeit in Krankenhäusern belegen und die Bedeutung von Nachhaltigkeitskonzepten für die langfristig mögliche Effizienz und Gesundheit von Mensch und Natur unterstreichen:
Nachhaltige Beschaffungsstrukturen sind komplex, aber entscheidend: Sie bieten einen der größten Hebel, um die CO₂-Gesamtemissionen von Krankenhäusern dauerhaft zu senken. Zudem helfen sie, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung entlang der gesamten Lieferkette zu verhindern.
Im Vorgriff auf die europäische EU-Richtlinie, die ab 2026 schrittweise umgesetzt wird, gibt es in Deutschland bereits seit 2023 das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Dieses wird an die zum Teil noch strengeren Bestimmungen auf EU-Ebene angepasst. Doch wie weit sind die Krankenhäuser heute? Immerhin gilt das LkSG seit einem Jahr auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Angestellten und betrifft damit die überwiegende Mehrheit der Krankenhäuser.
Im „Klinikreport Nachhaltigkeit“ von DKI, imug und TK wird deutlich, dass die Krankenhäuser die Relevanz des Themas für sich zwar erkannt haben, in der Umsetzung aber noch am Anfang stehen.
So orientieren sich erst 22 Prozent der Kliniken in Deutschland an einer eigenen Richtlinie für einen nachhaltigen #Einkauf. Immerhin weitere 43 Prozent planen, in Zukunft ökologische und soziale Belange in ihren Einkaufsleitlinien zu berücksichtigen. Dies ist ein wichtiger Schritt, da Richtlinien Klarheit über konkrete Ziele und Maßnahmen schaffen.
Neben der Durchsetzung besserer sozialverträglicher und ökologischer Standards bietet das #LkSG Anreize, Ressourcen einzusparen durch
Und: Im Bereich Ernährung setzen bereits 30 Prozent der Kliniken konsequent auf Nachhaltigkeit.
Noch bis zum 28.02.25 suchen wir Best-Practice-Projekte zum Thema: GREEN HOSPITAL – Umweltschutz und Ressourceneffizienz in Krankenhäusern. Das Preisgeld beträgt 20.000 EUR.
Quellen: DKI - Klinikreport Nachhaltigkeit: https://www.dki.de/forschungsprojekt//klinikreport-nachhaltigkeit // Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – Lieferketten: https://www.bafa.de/DE/Lieferketten/Ueberblick/ueberblick_node.html // BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V. - Einkauf und Beschaffung im Gesundheitswesen nachhaltiger ausrichten (Abfallmanager Medizin vom 25. März 2024) https://www.bvmed.de/themen/nachhaltigkeit/einkauf-und-beschaffung-im-gesundheitswesen-nachhaltiger-ausrichten
Ein Gründach erwärmt sich maximal auf 35°C, während ein versigeltes Flachdach 70°C erreichen kann. Auf versiegelten Flächen mit Photovoltaikanlagen sind sogar 90°C möglich. Die Begrünung von Krankenhausdächern bietet mehrere Vorteile:
In Deutschland gibt es knapp 1.900 Krankenhäuser, viele davon mit Sanierungsbedarf. Begrünte Dachflächen bieten hier ein ungenutztes Potenzial – sowohl für die Gebäudeeffizienz als auch für das Wohlbefinden von Patient:innen und Mitarbeitenden. Wie nachhaltig ist Ihr Krankenhausbau? Noch bis zum 28.02.25 suchen wir Best-Practice-Projekte zum Thema: GREEN HOSPITAL – Umweltschutz und Ressourceneffizienz in Krankenhäusern. Das Preisgeld beträgt 20.000 EUR.
Quellen: CRADLE/J.Fink Verlag - Photovoltaikanlage und Gründach − warum man beides kombinieren sollte: https://cradle-mag.de/artikel/photovoltaik-mit-gruendach-kombinieren.html // Kanton Zürich - Dächer begrünen: https://www.zh.ch/de/umwelt-tiere/klima/hitze-im-siedlungsraum/massnahmen-gegen-hitze/dachbegruenung.html // Berliner Regenwasseragentur: https://regenwasseragentur.berlin/massnahmen/gruendach-und-solar/
Gelebte Nachhaltigkeitspraxis wird zunehmend zu einem strategischen Vorteil für Unternehmen, auch im Gesundheitswesen. Im aktuellen Hiring Trends Index von Stepstone sehen 27 % der Recruiter:innen eine verbesserte Mitarbeiterbindung durch Nachhaltigkeitsinitiativen. Sogar 36 % nennen eine positive Markenwahrnehmung als weiteren Vorteil. Warum? Mitarbeitende identifizieren sich immer stärker mit Unternehmen, die nachhaltige Werte leben. Gerade für Krankenhäuser, die als Arbeitgeber mit hoher Glaubwürdigkeit gelten, ist das eine große Chance. Green Recruiting bedeutet beispielsweise:
Krankenhäuser, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit in ihrer Unternehmenskultur und -praxis verankern, ziehen nicht nur Bewerber:innen mit Umweltbewusstsein an, sondern fördern auch langfristig die Motivation und Bindung ihres Personals.
Noch bis zum 28.02.25 suchen wir Best-Practice-Projekte zum Thema: GREEN HOSPITAL – Umweltschutz und Ressourceneffizienz in Krankenhäusern. Das Preisgeld beträgt 20.000 EUR. Das Preisträger-Projekt wird von einer unabhängigen Fach-Jury ausgewählt.
Quellen: Ärzteblatt/Ärztestellen - Green Recruiting im Krankenhaus: Nachhaltiges Personalmanagement der Zukunft: https://aerztestellen.aerzteblatt.de/de/redaktion/green-recruiting-im-krankenhaus-nachhaltiges-personalmanagement-der-zukunft // praktischarzt.de - Green recruiting - https://www.praktischarzt.de/magazin/green-recruiting/ // Stepstone - Green Recruiting: Mit Nachhaltigkeit im Recruiting punkten: https://www.stepstone.de/e-recruiting/hr-wissen/recruiting/nachhaltigkeit-recruiting
Das Gesundheitswesen ist fünftgrößter Abfallproduzent in Deutschland. Sieben bis acht Tonnen Müll entstehen täglich in nur einem Krankenhaus der Maximalversorgung. Rund 60 Prozent der Krankenhausabfälle entsprechen dabei dem normalen Hausmüll wie Leichtverpackungen oder Restmüll. Daneben fallen ca. 30 Prozent krankenhausspezifische Abfälle aus dem Pflege- und Behandlungsbereich an. Etwa 10 Prozent sind gefährliche Abfälle und beinhalten infektiöse und schadstoffhaltige Abfälle.Die meisten Abfälle lassen sich – wenn man sie nicht vermeiden kann - zumindest reduzieren und recyceln. Zum einen stecken im Abfall viele endliche Ressourcen und sogar wahre Schätze, wie die Platinspitzen bei Herzkathetern. Zum anderen trägt die thermische Verwertung von Abfällen zum CO2-Ausstoß bei und unterliegt ab diesem Jahr der CO2-Bepreisung. Je weniger Ressourcen wir also verbrauchen und je mehr „Abfall“ wir dem zirkulären, Kreislaufwirtschaftssystem zuführen, desto mehr Geld sparen wir. Übrigens: In Einzelfällen, mit sehr umfassenden Programmen, kann die Einsparung noch höher sein. Die genaue Menge hängt von der Ausgangslage und den umgesetzten Maßnahmen ab.
Quellen: Abfallmanager-medizin.de - Was Kliniken 2025 rechtlich beschäftigen wird: https://www.abfallmanager-medizin.de/recht/was-kliniken-2025-rechtlich-beschaeftigen-wird // Abfälle aus der humanmedizinischen oder tierärztlichen Versorgung: https://www.abfallmanager-medizin.de/themen/krankenhausabfaelle-abfaelle-aus-der-humanmedizinischen-oder-tieraerztlichen-versorgung/ // Umweltbundesamt 2018 - Bewährte Verfahren zur kommunalen Abfallbewirtschaftung: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2018-05-30_texte_39-2018-verfahren-kommunale-abfallwirtschaft_0.pdf // Gemeinsame Stelle dualer Systeme Deutschlands GmbH: https://www.muelltrennung-wirkt.de/de/
Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2024 möchten sich 50 Prozent der Befragten in Deutschland im Jahr 2025 gesünder ernähren. Eine frühere YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2020 ergab, dass 31 Prozent der Befragten eine gesündere Ernährung als Neujahrsvorsatz hatten.
Die Erkenntnis, dass sich mit gesunder Ernährung die eigene Gesundheit positiv beeinflussen lässt, ist also gewachsen. Ein Vorbild für gesundheitsfördernde Ernährung könnte die Speiseversorgung im Krankenhaus sein, denn medizinische Einrichtungen genießen hohe Glaubwürdigkeit bei ihren Patient:innen. Frische Gerichte mit Bio- und regionalen Produkten fördern nicht nur den Genesungsprozess, sondern sind eine gute Anregung für das Essen zuhause; zusätzlich sind solche Gerichte in der Herstellung und Verarbeitung umweltschonender. Und nicht zuletzt ist gesundes und leckeres Essen ein Signal der Wertschätzung für die Mitarbeitenden!
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat daher Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kliniken entwickelt: https://www.station-ernaehrung.de/fileadmin/user_upload/medien/DGE-QST/DGE-Qualitaetsstandard_Kliniken.pdf
Quellen: YouGov - Neujahrsvorsätze: Jeder Dritte will sich gesünder ernähren: https://yougov.de/consumer/articles/33446-neujahrsvorsatze-jeder-dritte-will-sich-gesunder-e // Statista - Häufigste gute Vorsätze für das Jahr 2025 in Deutschland: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/952182/umfrage/umfrage-in-deutschland-zu-den-beliebtesten-neujahrsvorsaetzen/ // Consus health - Warum gesundes Essen im Krankenhaus so wichtig ist: https://consus.health/blog/warum-gesundes-essen-im-krankenhaus-so-wichtig-ist/
Ca. 31 Milliarden Euro bräuchte es für einen „Krankenhaus-Klimafonds“, um
Das haben die Expert:innen Prof. Dr. Boris Augurzky, Dr. Sven Lueke und Dr. Julia Reuter vom Institute for Health Care Business (hcb) in einer Studie für die Deutsche Krankenhausgesellschaft errechnet. Allein 23,4 Milliarden Euro wären für die Sanierung der Gebäudehüllen der zum großen Teil aus dem 60er, 70er Jahren stammenden Häuser nötig, z.B. für Fassaden- und Dachdämmung. Die Health & Care Management zitiert dazu den DKG-Verbandspräsidenten Dr. Gerald Gaß: „Der Investitionsbedarf der Krankenhäuser für den klimagerechten Umbau ist gewaltig. Zugleich sind aber auch die Chancen riesig. Das Gesundheitswesen gehört zu den energieintensivsten Bereichen der Gesellschaft. Immerhin benötigt ein Krankenhaus
Aufgrund dieses hohen Verbrauchs bieten das Gesundheitswesen und die Kliniken aber auch die Chance, sehr schnell hohe Einsparungen beim CO2-Ausstoß zu erreichen. Mit vielen eigenen Initiativen haben sich die Kliniken längst auf den Weg gemacht, Klimaneutralität zu erreichen. Aber ohne die entsprechenden Investitionsmittel ist eine wirksame Umgestaltung nicht möglich.“
Zwar gibt es heute schon viele Subventions- und Fördermittelprogramme, die auch von Krankenhäusern für klimagerechten Umbau genutzt werden können. Diese sind jedoch oftmals schwer zugänglich, stehen vielen Unternehmen offen, was die Fördermenge begrenzt, oder enthalten strikte Förderbedinungen, die nicht besonderen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen entsprechen. Das DIKI hat dennoch einen umfangreichen Überblick über Fördermöglichkeiten und Informationsquellen für Krankenhäuser ebenso die PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH.
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Quellen: Health & Care Management - Wie planen und investieren – für KHVVG, Nachhaltigkeit oder Kriegsvorsorge? https://www.hcm-magazin.de/wie-planen-und-investieren-fuer-khvvg-nachhaltigkeit-oder-kriegsvorsorge-416202/ // hcb - Das klimaneutrale Krankenhaus Investitionsbedarfe und Finanzierungsmöglichkeiten in Deutschland: https://media.hcm-magazin.de/uploads/2025/02/2025-02-05-Anlage_hcb-Gutachten.pdf // DKI - Klimaschutz im Krankenhaus: Fördermöglichkeiten und Informationsquellen für Krankenhäuser, 2023 https://www.dki.de/fileadmin/user_upload/20230831_Klimaschutz_im_Krankenhaus_Foerdermoeglichkeiten_und_Informationsquellen_DKI_Update_August_final.pdf // PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH - Nachhaltigkeit im Gesundheitssektor gezielt stärken – eine Analyse der Förderlandschaft: https://www.pd-g.de/aktuell-im-fokus/nachhaltigkeit-im-gesundheitswesen
Bild Zahl 27: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2016 „MEDUSA –Medical EDUcation for Sepsis source control and Antibiotics“ am Universitätsklinikum Jena, Weitere Bilder: iStock