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Ein soziales Unterstützungsnetzwerk bringt Ehrenamtliche und Hilfesuchende via App zusammen

24. August 2023

Projekt

Die Plattform Helferportal.de ­­bringt Hilfesuchende und freiwillige Helfer:innen unkompliziert, spontan und passgenau zusammen. Neben der digitalen Vernetzung und Koordination übernimmt das Helferportal die rechtliche Absicherung und bietet digitale Fortbildungsmöglichkeiten sowie fachliche Beratung für die Ehrenamtlichen.

Unter Helferportal.de können sich die verschiedenen Hilfsorganisationen und Helferkreise vernetzen. Das Ziel: ein flächendeckendes, deutschlandweites Hilfs-Angebot. Inzwischen gibt es weitere Varianten, u.a. für die koordinierte Hilfe von Spontanhelfer:innen beim Katastrophenschutz. Die Jury des Lohfert-Preises 2023 hat für das Projekt eine lobende Erwähnung ausgesprochen. Wir haben mit dem Geschäftsführer Thomas Oeben über das Helferportal gesprochen:

Sie können die Folge auch hier bei Spotify und auf Deezer hören.

  
Helferportal-Geschäftsführer Thomas Oeben (Foto: Helferportal)
Helferportal-Geschäftsführer Thomas Oeben (Foto: Helferportal)

 

Das Helferportal entlastet
  • viele Menschen mit Behinderung oder Hilfebedarf und trägt zu ihrer Selbstwirksamkeit bei, da sie sich dank App selbständig um Unterstützungsmöglichkeiten kümmern können,
  • die pflegenden Angehörigen und verschafft ihnen den oft dringend benötigten Freiraum,
  • bestehende Helferkreise (beispielsweise von Kirchen und Verbänden), die bislang meist noch analog die ehrenamtlich Engagierten koordinieren, sodass diese sich auf die Bindung und Neugewinnung von Helfenden konzentrieren können,
  • die ambulanten Pflegefachkräfte, die sich dank der ehrenamtlichen Unterstützung auf ihre Fachaufgaben konzentrieren können.
Das Interview im Einzelnen:

Engagement muss einfach sein, es muss zu jedem persönlich und zu seinen Gegebenheiten passen und das ist das, was wir schaffen.

Inwiefern kann das Helferportal die Gesundheitsversorgung nachhaltiger machen?
[01:13] T. Oeben über die Zunahme pflegebedürftiger Menschen bei fehlenden Pflegefachkräften, die Tatsache, dass Ehrenamt an Bedeutung gewinnt und die Frage, wie nicht nur die freiwilligen Helfenden möglichst unkompliziert und passgenau zu den Hilfesuchenden kommen, sondern durch Vernetzung aller Hilfsorganisationen sogar ein flächendeckendes Angebot geschaffen werden kann.

Inwiefern richtet sich das Angebot an Menschen, die  Alltags-Hilfe benötigen und an Akteure der Sozialwirtschaft?

[05:25] T. Oeben über die Einbindung sogenannter „ungebundener Helfer:innen“, deren Anbindung an bestehende Helferkreise inkl. Abwicklung von Aufwandsentschädigungen und das Angebot der Helferportal GmbH & Co.KG, mit der digitalen Übernahme der administrativen Aufgaben die Vereine zu entlasten, damit sie sich auf die Freiwilligengewinnung und -betreuung konzentrieren können.

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Wie läuft die Suche für hilfesuchende Menschen praktisch ab?
[07:15] T. Oeben über den Anmeldeprozess mit Personen-Ident-Verfahren, Einsatzkriterien, den automatischen Auswahlprozess, die Abrechnung nach dem Einsatz und das abschließende Voting. 

Die Frage nach der Bewertung der Qualität der Helfenden und vice versa spielt eine gewisse Rolle für zukünftige Buchungen?

Bei uns ist nicht nur die Qualifikation, sondern auch die Sicherheit ganz ganz wichtig.

[12:51] T. Oeben über Sicherheit, das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis und Qualifizierung der Ehrenamtlichen mithilfe des von ihm gegründeten Vereins deinNachbar e.V.

Wenn die Person sich nicht selbst anmelden kann - können das dann die Betreuenden machen?

„Wir werden hoffentlich ab Oktober das Ganze auch barrierearm aufsetzen, so dass Menschen mit Behinderung hier einen sehr einfachen Zugang bekommen.“

[13:52] T. Oeben über den Registrierungsprozess und barrierefreie Nutzung des Helferportals.

Gibt es eine Vergütung und wie hoch ist sie?
[15:05] T. Oeben über die Aufwandsentschädigung, die über die angeschlossenen Hilfsorganisationen definiert wird und die Idee eines Assistenzportals.

Das Pflegeprojekt
Das Pflegeprojekt "Demenzmanagement Blauer Punkt" hat im Jahr 2013 den Lohfert-Preis gewonnen.

 

Wie kann das Helferportal auch für Quartiersmanagement oder den Katastrophenschutz verwendet werden?

Und das Tolle ist, dass die Menschen, die sich (im Notfall) engagieren, auch die Möglichkeit haben, sich dann als Alltagshelfer zusätzlich zu registrieren, so dass eben diese Hilfsbereitschaft nach so einem Großeinsatz nicht verpufft.

[17:05] T. Oeben über die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe ein Ahrweiler, wie das Helferprotal für die Koordinierung von Spontanhelfern und die Kommunikation im Katastrophenfall, aber auch für´s kommunale Engagement genutzt werden kann.

Wo steht das Projekt bisher – was sind die nächsten Schritte?

Wir versuchen … zu überzeugen, dass wir gemeinsam Win-win-Situationen schaffen, sodass alle ihren Nutzen davon haben. Wir wollen uns da gar nicht so sehr in den Vordergrund stellen, sondern sehen uns eher als Enabler“

[21:06] T. Oeben über die anstehende Implementierung des Helferportals in Northeim/Niedersachsen und Dietzenbach/Hessen, die weitere Gewinnung von Partnern in der Sozialwirtschaft und inwiefern die Erfahrungen, die er seit acht Jahren mit dem von ihm gegründeten Verein „DeinNachbar“ macht, nützlich sind.

Gauting/Hamburg, im August 2023

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Über das Helferportal

Die Plattform Helferportal.de will deutschlandweit ein soziales Unterstützungsnetzwerk mit Engagierten der verschiedenen Hilfsorganisationen aufgebauen mit dem Ziel, Menschen mit Betreuungsbedarf spontan im Sozialraum die (Alltags-)Hilfe zu bieten, die sie gerade benötigen.  

Warum?

Pflegende Angehörige, die zum Teil selbst hochbetagt sind, einer Erwerbstätigkeit nachgehen oder/und sich um die eigenen Kinder kümmern müssen, benötigen dringend Unterstützung. Durch die Bündelung und Stärkung der vorhandenen Helferkreise und die digitale Koordination von Engagierten, können Hilfesuchende schnell und unkompliziert versorgt werden.

Wie funktioniert´s?

Helferportal.de funktioniert nach dem UBER-Prinzip und integriert dabei die Engagierten der verschiedenen Hilfsorganisationen. Hilfesuchende können in Echtzeit die Verfügbarkeit von passenden Engagierten aller angeschlossenen Hilfsorganisationen digital abfragen und einen passenden Helfer auswählen. Alle aufwändigen Prozesse der Suche nach neuen Engagierten, Koordination, Auftragsmanagement, etc. werden dabei zentral ausgesteuert, um die Organisationen zu entlasten.

Neben dem Helferportal hat Thomas Oeben vor acht Jahren den Verein deinNachbar gegründet. Hier werden engagierte Alltags-Helfende mit Hilfsbedürftigen in München vernetzt und die Betreuenden – meistens sind das die Angehörigen - fachlich unterstützt.  Dazu hatten wir Thomas Oeben im Rahmen des Lohfert-Preises 2019 interviewt.

Kontakt: Helferportal GmbH & Co. KG, Thomas Oeben, 82131 Gauting, thomas.oeben@helferportal.de


Moderation: Dr. Thomas Lehnert / Redaktion & Produktion: Julia Hauck

Headerfoto: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2021 / Musik im Podcast: www.audiyou.de Markus Hildebrandt / Äußerungen unserer Gesprächspartner:innen geben deren eigene Auffassungen wider. Die Christoph Lohfert Stiftung macht sich Äußerungen ihrer Gesprächspartner:innen in Interviews und Beiträgen nicht zu eigen.

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