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Fotograf Bertram Solcher: "Lassen Sie uns den diesjährigen Preisträger als Inspiration nehmen."

15. September 2025

Bilder

Vom Traineeprojekt zum Lohfert-Preis

Die Nachhaltigkeitsinitiative „Carus Green – Nachhaltigkeit und höhere Umweltverträglichkeit am Universitätsklinikum Dresden" erhält den Lohfert-Preis 2025. Preisverleihung und Vorstellung des Preisträgerprojekts finden am 16. September 2025 im Rahmen des Hamburger Gesundheitswirtschaftskongresses statt. Der Medizinfotograf Bertram Solcher hat das Projekt vorab besucht.

Ein Blick hinter die Kulissen von Carus Green

von Bertram Solcher

Patrick Emmerlich, Referent für Umweltschutz / Carus Green Koordination, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Patrick Emmerlich, Referent für Umweltschutz / Carus Green Koordination, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Die Fahrradfreundlichkeit von Arbeitgebern spielt vor allem in der Stadt zunehmend eine Rolle. So auch am UK Dresden. Hier gehören neben der JobBike-Subventionierung abschließbare Fahrradstellplätze auf dem gesamten Campus, zwei Leihrad- und Carsharingstationen der Dresdner Verkehrsbetriebe sowie eine Fahrradreparaturstation zum Angebot.  Im Bild: Prof. Dr. med. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand, und Dr. Diana Hertzschuch, Qualitäts- und Prozessmanagerin. Sie setzt sich für klimafreundliche Mobilität am UK Dresden ein.
Die Fahrradfreundlichkeit von Arbeitgebern spielt vor allem in der Stadt zunehmend eine Rolle. So auch am UK Dresden. Hier gehören neben der JobBike-Subventionierung abschließbare Fahrradstellplätze auf dem gesamten Campus, zwei Leihrad- und Carsharingstationen der Dresdner Verkehrsbetriebe sowie eine Fahrradreparaturstation zum Angebot. Im Bild: Prof. Dr. med. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand, und Dr. Diana Hertzschuch, Qualitäts- und Prozessmanagerin. Sie setzt sich für klimafreundliche Mobilität am UK Dresden ein.
Mehrfach verwendbar, aber trotzdem steril: Die OP-Schwester unterstützt beim Anziehen des OP-Kittels.
Mehrfach verwendbar, aber trotzdem steril: Die OP-Schwester unterstützt beim Anziehen des OP-Kittels.
Mehrweg-OP-Kittel gibt es seit den Anfängen der modernen Chirurgie, sie wurden jedoch durch Einwegprodukte ab den 1970er/80er Jahren teilweise verdrängt. Inzwischen gelten europaweit einheitliche und sehr strenge Standards für die Herstellung und Wiederaufbereitung der Kittel, die heute vor allem aus ökologischen, aber auch aus ökonomischen Gründen eine Renaissance erleben.
Mehrweg-OP-Kittel gibt es seit den Anfängen der modernen Chirurgie, sie wurden jedoch durch Einwegprodukte ab den 1970er/80er Jahren teilweise verdrängt. Inzwischen gelten europaweit einheitliche und sehr strenge Standards für die Herstellung und Wiederaufbereitung der Kittel, die heute vor allem aus ökologischen, aber auch aus ökonomischen Gründen eine Renaissance erleben.
OP-Schwester Martina Mühlich unterstützt die Narkoseärztin Prof. Dr. Thea Koch beim Anziehen des Mehrweg-Kittels.
OP-Schwester Martina Mühlich unterstützt die Narkoseärztin Prof. Dr. Thea Koch beim Anziehen des Mehrweg-Kittels.
Der Mehrweg-OP-Kittel.
Der Mehrweg-OP-Kittel.
Narkosegase: In der gesamten Klinik wurden das klimaschädliche Lachgas und Desfluran durch Sevofluran ersetzt. In vielen Fällen wird ganz auf die Narkosegase verzichtet und die Anästhesie über intravenöse Medikamente gesteuert. Hier überwacht Prof. Dr. Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, die Narkose.
Narkosegase: In der gesamten Klinik wurden das klimaschädliche Lachgas und Desfluran durch Sevofluran ersetzt. In vielen Fällen wird ganz auf die Narkosegase verzichtet und die Anästhesie über intravenöse Medikamente gesteuert. Hier überwacht Prof. Dr. Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, die Narkose.
Einfache Maßnahme große Wirkung: Nach einer innerbetrieblichen Studie der Abteilung Krankenhaushygiene werden in den OP-Sälen die Lüftungsanlagen über Nacht abgeschaltet. Im Bild zu sehen ist eine sog. TAV-Decke (TAV-Turbulenzarme Verdrängungsströmung), die für eine keimfreie OP-Umgebung sorgt. Das Einsparpotenzial: 40 Megawattstunden pro Jahr – das sind 10.000 Euro an Stromkosten und zwölf Tonnen CO2e-Emissionen weniger jährlich.
Einfache Maßnahme große Wirkung: Nach einer innerbetrieblichen Studie der Abteilung Krankenhaushygiene werden in den OP-Sälen die Lüftungsanlagen über Nacht abgeschaltet. Im Bild zu sehen ist eine sog. TAV-Decke (TAV-Turbulenzarme Verdrängungsströmung), die für eine keimfreie OP-Umgebung sorgt. Das Einsparpotenzial: 40 Megawattstunden pro Jahr – das sind 10.000 Euro an Stromkosten und zwölf Tonnen CO2e-Emissionen weniger jährlich.
Seit mehr als 10 Jahren gibt es am UKD den „Möbelkiosk“. Hier finden nicht mehr benötigte Möbelstücke einen neuen Besitzer innerhalb des Hauses. Hier im Bild: Dirk Weiser aus der Logistikabteilung, ohne die die Umsetzung eines solchen Projektes nicht möglich wäre.
Seit mehr als 10 Jahren gibt es am UKD den „Möbelkiosk“. Hier finden nicht mehr benötigte Möbelstücke einen neuen Besitzer innerhalb des Hauses. Hier im Bild: Dirk Weiser aus der Logistikabteilung, ohne die die Umsetzung eines solchen Projektes nicht möglich wäre.
Elektromobilität: mehrere Nissan e-NV200 sowie Opel e-Movano kommen für den innerbetrieblichen Transport zum Einsatz. Insgesamt ersetzen mittlerweile 15 vollelektrische Fahrzeuge ausgediente Verbrenner – das entspricht einem Fünftel aller Fahrzeuge. Außerdem betreibt das UKD einen VW e-Up der den Pflegenden des Brückenteams für den Einsatz im Stadtgebiet dient sowie einen VW ID3.
Elektromobilität: mehrere Nissan e-NV200 sowie Opel e-Movano kommen für den innerbetrieblichen Transport zum Einsatz. Insgesamt ersetzen mittlerweile 15 vollelektrische Fahrzeuge ausgediente Verbrenner – das entspricht einem Fünftel aller Fahrzeuge. Außerdem betreibt das UKD einen VW e-Up der den Pflegenden des Brückenteams für den Einsatz im Stadtgebiet dient sowie einen VW ID3.
Zur Reduzierung von Einweg PET Flaschenkonsum der Mitarbeiter und Patienten sowie zur Bereitstellung ausreichender Trinkwasserstellen (besonders wichtig während Hitzeperioden) wurden über 120 Ionox-Wasserspender in der Hochschulmedizin Dresden installiert.
Zur Reduzierung von Einweg PET Flaschenkonsum der Mitarbeiter und Patienten sowie zur Bereitstellung ausreichender Trinkwasserstellen (besonders wichtig während Hitzeperioden) wurden über 120 Ionox-Wasserspender in der Hochschulmedizin Dresden installiert.
Insektenhotels und kleine Blühwiesen wurden auf dem Campus angelegt.
Insektenhotels und kleine Blühwiesen wurden auf dem Campus angelegt.
Wildbienen, Marienkäfer, Grashüpfer und Schmetterlinge: Eine Wildblumenwiese ist Lebensraum für viele Insekten und trägt so zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Eines der Insektenhotels des Universitätsklinikums steht auf einer solchen Blühwiese, die das Carus Green Team im Rahmen des städtischen Förderprojekts „Dresden blüht“ initiiert hat. Betreut wird der Bau der Hotels u.a. von der Ergotherapeutin Anne Hofmann zusammen mit Patient:innen aus der Klinik für Psychiatrie.
Wildbienen, Marienkäfer, Grashüpfer und Schmetterlinge: Eine Wildblumenwiese ist Lebensraum für viele Insekten und trägt so zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Eines der Insektenhotels des Universitätsklinikums steht auf einer solchen Blühwiese, die das Carus Green Team im Rahmen des städtischen Förderprojekts „Dresden blüht“ initiiert hat. Betreut wird der Bau der Hotels u.a. von der Ergotherapeutin Anne Hofmann zusammen mit Patient:innen aus der Klinik für Psychiatrie.
Am UK Dresden wird die umweltfreundliche Suchmaschine Ecosia standardmäßig genutzt.
Am UK Dresden wird die umweltfreundliche Suchmaschine Ecosia standardmäßig genutzt.
Das Herzstück der Klimatechnik im Medizinisch-theoretischen Zentrum an der Uniklinik Dresden – die Lüftungszentrale sorgt für optimale Raumtemperaturen, Luftqualität und Hygiene. Die Installation eines Außen-wärmetauschers führte zur Senkung von Energiever-brauch und Betriebskosten in Höhe von 60 MWh und 17 t CO2-Äquivalente jährlich. Hier im Bild: Der Kostengruppenverantwortliche für Kälte- und Lüftungstechnik Marcel Hanusch in einer Klimazentrale.
Das Herzstück der Klimatechnik im Medizinisch-theoretischen Zentrum an der Uniklinik Dresden – die Lüftungszentrale sorgt für optimale Raumtemperaturen, Luftqualität und Hygiene. Die Installation eines Außen-wärmetauschers führte zur Senkung von Energiever-brauch und Betriebskosten in Höhe von 60 MWh und 17 t CO2-Äquivalente jährlich. Hier im Bild: Der Kostengruppenverantwortliche für Kälte- und Lüftungstechnik Marcel Hanusch in einer Klimazentrale.
Mehrweg-System: Betriebsleiter Gerhard Böhl zeigt im Mitarbeiterrestaurant „Caruso“ auf die Re-BOWLs, die die Einwegschalen ersetzen. Neben der Einführung dieses Pfand-Systems wurde das vegetarische und vegane Speisenangebot verbessert, die Speisereste werden entweder weiterverwertet oder der städtischen Biogasanlage zugeführt. Für die Patient:innen gibt es eine vegetarische Menülinie.
Mehrweg-System: Betriebsleiter Gerhard Böhl zeigt im Mitarbeiterrestaurant „Caruso“ auf die Re-BOWLs, die die Einwegschalen ersetzen. Neben der Einführung dieses Pfand-Systems wurde das vegetarische und vegane Speisenangebot verbessert, die Speisereste werden entweder weiterverwertet oder der städtischen Biogasanlage zugeführt. Für die Patient:innen gibt es eine vegetarische Menülinie.
Es gibt 50 verschiedene Abfalltrennungsmöglichkeiten im Klinikum. Hinter Kati Erdmann aus dem urologischen Forschungslabor steht zum Beispiel ein Recyclingsack für die Polypropylen (PP) Sammlung: Sortenreines PP wie Pipettenspitzenboxen wird gesondert gesammelt und zu Recyclat verarbeitet.
Es gibt 50 verschiedene Abfalltrennungsmöglichkeiten im Klinikum. Hinter Kati Erdmann aus dem urologischen Forschungslabor steht zum Beispiel ein Recyclingsack für die Polypropylen (PP) Sammlung: Sortenreines PP wie Pipettenspitzenboxen wird gesondert gesammelt und zu Recyclat verarbeitet.
Recycling von Infusionsflaschen: Wie viele der Millionen medizinischer Infusionsflaschen in Deutschland recycelt werden, ist nicht bekannt. In der Praxis ist davon auszugehen, dass die meisten Infusionsflaschen – insbesondere aus Kunststoff – nach Gebrauch als Restmüll oder medizinischer Abfall entsorgt und in Müllheizkraftwerken verbrannt werden. Restentleerte, nicht kontaminierte Infusionsflaschen aus PE (Polyethylen) oder Glas werden von den Mitarbeitenden der Stationen am Uniklinikum Dresden allerdings jeweils einer gesonderten Sammlung zugeführt und somit in den Recyclingkreislauf zurückgegeben.
Recycling von Infusionsflaschen: Wie viele der Millionen medizinischer Infusionsflaschen in Deutschland recycelt werden, ist nicht bekannt. In der Praxis ist davon auszugehen, dass die meisten Infusionsflaschen – insbesondere aus Kunststoff – nach Gebrauch als Restmüll oder medizinischer Abfall entsorgt und in Müllheizkraftwerken verbrannt werden. Restentleerte, nicht kontaminierte Infusionsflaschen aus PE (Polyethylen) oder Glas werden von den Mitarbeitenden der Stationen am Uniklinikum Dresden allerdings jeweils einer gesonderten Sammlung zugeführt und somit in den Recyclingkreislauf zurückgegeben.
Energiemanager Marian Hanke betreut die neu errichtete PV-Anlage auf dem Dach von Haus 130 mit einer installierten Leistung von 28 kWp.  Bei durchschnittlicher Sonneneinstrahlung gewinnen allein diese Solarmodule ab 2025 jährlich ca. 26 MWh Strom. 6.000 Euro bzw. sieben Tonnen CO2-Äquivalente werden eingespart. Insgesamt wird das Universitätsklinikum allein durch die PV-Anlagen ab 2026 184 MWh Strom bzw. 45.000 Euro oder 52,5 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich einsparen können. Im Bild: Carus Green Projektkoordinator Patrick Emmerlich (l.) und Energiemanager Marian Hanke.
Energiemanager Marian Hanke betreut die neu errichtete PV-Anlage auf dem Dach von Haus 130 mit einer installierten Leistung von 28 kWp. Bei durchschnittlicher Sonneneinstrahlung gewinnen allein diese Solarmodule ab 2025 jährlich ca. 26 MWh Strom. 6.000 Euro bzw. sieben Tonnen CO2-Äquivalente werden eingespart. Insgesamt wird das Universitätsklinikum allein durch die PV-Anlagen ab 2026 184 MWh Strom bzw. 45.000 Euro oder 52,5 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich einsparen können. Im Bild: Carus Green Projektkoordinator Patrick Emmerlich (l.) und Energiemanager Marian Hanke.
Patrick Emmerlich, Referent für Umweltschutz / Carus Green Koordination, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Die Fahrradfreundlichkeit von Arbeitgebern spielt vor allem in der Stadt zunehmend eine Rolle. So auch am UK Dresden. Hier gehören neben der JobBike-Subventionierung abschließbare Fahrradstellplätze auf dem gesamten Campus, zwei Leihrad- und Carsharingstationen der Dresdner Verkehrsbetriebe sowie eine Fahrradreparaturstation zum Angebot.  Im Bild: Prof. Dr. med. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand, und Dr. Diana Hertzschuch, Qualitäts- und Prozessmanagerin. Sie setzt sich für klimafreundliche Mobilität am UK Dresden ein. Mehrfach verwendbar, aber trotzdem steril: Die OP-Schwester unterstützt beim Anziehen des OP-Kittels. Mehrweg-OP-Kittel gibt es seit den Anfängen der modernen Chirurgie, sie wurden jedoch durch Einwegprodukte ab den 1970er/80er Jahren teilweise verdrängt. Inzwischen gelten europaweit einheitliche und sehr strenge Standards für die Herstellung und Wiederaufbereitung der Kittel, die heute vor allem aus ökologischen, aber auch aus ökonomischen Gründen eine Renaissance erleben. OP-Schwester Martina Mühlich unterstützt die Narkoseärztin Prof. Dr. Thea Koch beim Anziehen des Mehrweg-Kittels. Der Mehrweg-OP-Kittel. Narkosegase: In der gesamten Klinik wurden das klimaschädliche Lachgas und Desfluran durch Sevofluran ersetzt. In vielen Fällen wird ganz auf die Narkosegase verzichtet und die Anästhesie über intravenöse Medikamente gesteuert. Hier überwacht Prof. Dr. Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, die Narkose. Einfache Maßnahme große Wirkung: Nach einer innerbetrieblichen Studie der Abteilung Krankenhaushygiene werden in den OP-Sälen die Lüftungsanlagen über Nacht abgeschaltet. Im Bild zu sehen ist eine sog. TAV-Decke (TAV-Turbulenzarme Verdrängungsströmung), die für eine keimfreie OP-Umgebung sorgt. Das Einsparpotenzial: 40 Megawattstunden pro Jahr – das sind 10.000 Euro an Stromkosten und zwölf Tonnen CO2e-Emissionen weniger jährlich. Seit mehr als 10 Jahren gibt es am UKD den „Möbelkiosk“. Hier finden nicht mehr benötigte Möbelstücke einen neuen Besitzer innerhalb des Hauses. Hier im Bild: Dirk Weiser aus der Logistikabteilung, ohne die die Umsetzung eines solchen Projektes nicht möglich wäre. Elektromobilität: mehrere Nissan e-NV200 sowie Opel e-Movano kommen für den innerbetrieblichen Transport zum Einsatz. Insgesamt ersetzen mittlerweile 15 vollelektrische Fahrzeuge ausgediente Verbrenner – das entspricht einem Fünftel aller Fahrzeuge. Außerdem betreibt das UKD einen VW e-Up der den Pflegenden des Brückenteams für den Einsatz im Stadtgebiet dient sowie einen VW ID3. Zur Reduzierung von Einweg PET Flaschenkonsum der Mitarbeiter und Patienten sowie zur Bereitstellung ausreichender Trinkwasserstellen (besonders wichtig während Hitzeperioden) wurden über 120 Ionox-Wasserspender in der Hochschulmedizin Dresden installiert. Insektenhotels und kleine Blühwiesen wurden auf dem Campus angelegt. Wildbienen, Marienkäfer, Grashüpfer und Schmetterlinge: Eine Wildblumenwiese ist Lebensraum für viele Insekten und trägt so zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Eines der Insektenhotels des Universitätsklinikums steht auf einer solchen Blühwiese, die das Carus Green Team im Rahmen des städtischen Förderprojekts „Dresden blüht“ initiiert hat. Betreut wird der Bau der Hotels u.a. von der Ergotherapeutin Anne Hofmann zusammen mit Patient:innen aus der Klinik für Psychiatrie. Am UK Dresden wird die umweltfreundliche Suchmaschine Ecosia standardmäßig genutzt. Das Herzstück der Klimatechnik im Medizinisch-theoretischen Zentrum an der Uniklinik Dresden – die Lüftungszentrale sorgt für optimale Raumtemperaturen, Luftqualität und Hygiene. Die Installation eines Außen-wärmetauschers führte zur Senkung von Energiever-brauch und Betriebskosten in Höhe von 60 MWh und 17 t CO2-Äquivalente jährlich. Hier im Bild: Der Kostengruppenverantwortliche für Kälte- und Lüftungstechnik Marcel Hanusch in einer Klimazentrale. Mehrweg-System: Betriebsleiter Gerhard Böhl zeigt im Mitarbeiterrestaurant „Caruso“ auf die Re-BOWLs, die die Einwegschalen ersetzen. Neben der Einführung dieses Pfand-Systems wurde das vegetarische und vegane Speisenangebot verbessert, die Speisereste werden entweder weiterverwertet oder der städtischen Biogasanlage zugeführt. Für die Patient:innen gibt es eine vegetarische Menülinie. Es gibt 50 verschiedene Abfalltrennungsmöglichkeiten im Klinikum. Hinter Kati Erdmann aus dem urologischen Forschungslabor steht zum Beispiel ein Recyclingsack für die Polypropylen (PP) Sammlung: Sortenreines PP wie Pipettenspitzenboxen wird gesondert gesammelt und zu Recyclat verarbeitet. Recycling von Infusionsflaschen: Wie viele der Millionen medizinischer Infusionsflaschen in Deutschland recycelt werden, ist nicht bekannt. In der Praxis ist davon auszugehen, dass die meisten Infusionsflaschen – insbesondere aus Kunststoff – nach Gebrauch als Restmüll oder medizinischer Abfall entsorgt und in Müllheizkraftwerken verbrannt werden. Restentleerte, nicht kontaminierte Infusionsflaschen aus PE (Polyethylen) oder Glas werden von den Mitarbeitenden der Stationen am Uniklinikum Dresden allerdings jeweils einer gesonderten Sammlung zugeführt und somit in den Recyclingkreislauf zurückgegeben. Energiemanager Marian Hanke betreut die neu errichtete PV-Anlage auf dem Dach von Haus 130 mit einer installierten Leistung von 28 kWp.  Bei durchschnittlicher Sonneneinstrahlung gewinnen allein diese Solarmodule ab 2025 jährlich ca. 26 MWh Strom. 6.000 Euro bzw. sieben Tonnen CO2-Äquivalente werden eingespart. Insgesamt wird das Universitätsklinikum allein durch die PV-Anlagen ab 2026 184 MWh Strom bzw. 45.000 Euro oder 52,5 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich einsparen können. Im Bild: Carus Green Projektkoordinator Patrick Emmerlich (l.) und Energiemanager Marian Hanke.


Als der Fotograf im vergangenen Jahr erfuhr, dass der Lohfert-Preis 2025 das Thema Umwelt- und Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt, war er als Medizin-Fotograf zunächst etwas enttäuscht – keine Medizin? Wie immer, wenn ihm ein Thema vorgestellt wird, lief vor seinem inneren Auge eine Diashow möglicher Motive ab: Müll, Abgase, Photovoltaikanlagen. Kaum fotogen, wenig inspirierend. Er beschloss, sich über das Jahr hinweg in das Thema einzulesen, offen zu bleiben – und abzuwarten.

Ein Mikrokosmos voller Ideen

Die erste Vorbesprechung mit den Verantwortlichen aus dem Universitätsklinikum Dresden verlief dann schon sehr vielversprechend. Die Mitarbeitenden des Klinikums hatten sich in den letzten Jahren an allen Ecken und Enden für Umwelt und Klima engagiert. Einige Projekte hatten sogar Patient:innen miteinbezogen. Je tiefer der Fotograf in das Thema eintauchte, desto klarer wurde ihm wieder einmal, was für ein fantastischer Mikrokosmos eine Klinik ist. Da gibt es die Gärtnerei und Technik, die Küche, IT, die Apotheke, Pflegende, Studierende, das ärztliche Personal, Kiosk- und Servicekräfte, Verwaltung, Logistik und noch viele weitere Berufsgruppen – und natürlich die Patientinnen und Patienten.

Veränderung entsteht von unten

Das Besondere an Carus Green ist, dass die Ideen nicht „von oben“ vorgegeben wurden. Stattdessen konnten engagierte Mitarbeitende aus allen Bereichen ihre eigenen Vorstellungen umsetzen. So entstanden viele kleine und einige große Projekte. Manche erforderten lediglich ein Umdenken, andere den Mut, Dinge ganz neu zu denken.

In Dresden hat man dem Fotografen mit spürbarer Freude gezeigt, was möglich ist, wenn Menschen gemeinsam etwas bewegen wollen. Carus Green ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was entstehen kann, wenn man Veränderung zulässt – und sich zusammentut. Nicht nur im Mikrokosmos Uniklinikum.

Lassen Sie uns den diesjährigen Preisträger als Inspiration nehmen.

www.medizinphoto.de 

Alles zum Lohfert-Preis 2025

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