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Bertram Solcher über das interprofessionelle Workshop-Konzept der Medizinischen Hochschule Hannover

28. August 2024

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Der Lohfert-Preis 2024 geht an das Projekt „Sicherheit in der Kinderonkologie (SICKO) - Interprofessionelles Training und Innovationen für mehr Sicherheit von Patient:innen, Familien und Mitarbeitenden" der Medizinischen Hochschule Hannover. Der mit 20.000 Euro dotierte Förderpreis wird zum 12. Mal vergeben. Die Preisverleihung und Vorstellung des Preisträgerprojekts findet am 18. September 2024 im Rahmen des Hamburger Gesundheitswirtschaftskongresses statt.

Noch kein Ticket für Preisverleihung? Melden Sie sich per Mail an info(at)christophlohfert-stiftung.de an!

Der Medizinfotograf Bertram Solcher hat das Projekt vorab besucht:

Der dreijährige Lennart und sein Vater warten auf die Lumbalpunktion in der Tagesklinik der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (Leitung Prof. Dr. Kratz).
Der dreijährige Lennart und sein Vater warten auf die Lumbalpunktion in der Tagesklinik der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (Leitung Prof. Dr. Kratz).
Lennart und sein Vater schauen bei den Vorbereitungen für seine Untersuchung zu.
Lennart und sein Vater schauen bei den Vorbereitungen für seine Untersuchung zu.
Lennart wird noch einmal genau gemessen.
Lennart wird noch einmal genau gemessen.
Tapfer wartet Lennart mit seinem Vater auf die Lumbalpunktion.
Tapfer wartet Lennart mit seinem Vater auf die Lumbalpunktion.
Lachen macht stark – insbesondere beim Warten in der Kinderonkologie. Der dreijährige Lennart wartet mit seinem Vater auf die Lumbalpunktion in der Tagesklinik der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.
Lachen macht stark – insbesondere beim Warten in der Kinderonkologie. Der dreijährige Lennart wartet mit seinem Vater auf die Lumbalpunktion in der Tagesklinik der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.
Lernen zu lehren: Das Handschuh-Training bei SICKO Junior macht strukturiertes Erklären erlebbar. Die Lernenden sollen darauf achten, wie ihnen komplexe Vorgänge erklärt werden, um sie dann selbst fehlerfrei erklären zu können.
Lernen zu lehren: Das Handschuh-Training bei SICKO Junior macht strukturiertes Erklären erlebbar. Die Lernenden sollen darauf achten, wie ihnen komplexe Vorgänge erklärt werden, um sie dann selbst fehlerfrei erklären zu können.
Wo genau ansetzen? Spezialwissen Kinderonkologie: Der Oberarzt Dr. Urs Mücke unterrichtet auch Medizinstudierende – wie hier am Simulator beim Aufsuchen der passenden Stelle für die Lumbalpunktion.
Wo genau ansetzen? Spezialwissen Kinderonkologie: Der Oberarzt Dr. Urs Mücke unterrichtet auch Medizinstudierende – wie hier am Simulator beim Aufsuchen der passenden Stelle für die Lumbalpunktion.
Sauberer Stich: Die Kunst besteht bei der Lumbalpunktion unter anderem darin, richtig anzusetzen und den Liquor (Nervenwasser) ohne Verunreinigung über eine spezielle Nadel aus dem Spinalkanal tropfen zu lassen.
Sauberer Stich: Die Kunst besteht bei der Lumbalpunktion unter anderem darin, richtig anzusetzen und den Liquor (Nervenwasser) ohne Verunreinigung über eine spezielle Nadel aus dem Spinalkanal tropfen zu lassen.
SICKO Junior-Training: Zaubertricks erheitern nicht nur das Publikum, sondern auch die Lernenden – hier dient der »wandernde Korken« als Übung dafür, voneinander zu lernen, untereinander das Erlernte weiterzugeben und zu verbessern und so den Wert von Teamarbeit schätzen zu lernen.
SICKO Junior-Training: Zaubertricks erheitern nicht nur das Publikum, sondern auch die Lernenden – hier dient der »wandernde Korken« als Übung dafür, voneinander zu lernen, untereinander das Erlernte weiterzugeben und zu verbessern und so den Wert von Teamarbeit schätzen zu lernen.
Aus der Simulation in die Praxis: Gerade risikobehaftete Interventionen bedürfen eines ausreichenden Trainings, um beispielsweise sicher eine Lumbalpunktion vorbereiten und durchführen zu können – hier ertastet die Ärztin in Weiterbildung vor dem Anziehen steriler Handschuhe die richtige Punktionsstelle; die Punktion selbst wird dann unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
Aus der Simulation in die Praxis: Gerade risikobehaftete Interventionen bedürfen eines ausreichenden Trainings, um beispielsweise sicher eine Lumbalpunktion vorbereiten und durchführen zu können – hier ertastet die Ärztin in Weiterbildung vor dem Anziehen steriler Handschuhe die richtige Punktionsstelle; die Punktion selbst wird dann unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
Versorgt und umsorgt: Der kleine Patient wurde vor der Punktion etwas sediert. Über den sog. Broviak-Katheter erhält er die benötigten Medikamente. Nun wacht er langsam unter interprofessioneller Beobachtung auf.
Versorgt und umsorgt: Der kleine Patient wurde vor der Punktion etwas sediert. Über den sog. Broviak-Katheter erhält er die benötigten Medikamente. Nun wacht er langsam unter interprofessioneller Beobachtung auf.
Sauberes Ergebnis ? Die erfahrene Medizinisch-Technische Assistentin untersucht Knochenmark am Mikroskop und demonstriert dem Team den Befund.
Sauberes Ergebnis ? Die erfahrene Medizinisch-Technische Assistentin untersucht Knochenmark am Mikroskop und demonstriert dem Team den Befund.
Die Punktion selbst wird unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
Die Punktion selbst wird unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
Festhalten: Der kleine Patient wurde vor der Punktion etwas sediert. Nun wacht er langsam auf – eine Pflegerin bleibt an seiner Seite.
Festhalten: Der kleine Patient wurde vor der Punktion etwas sediert. Nun wacht er langsam auf – eine Pflegerin bleibt an seiner Seite.
Auf Station: Vor der nächsten Chemo erhält der vierjährige Ben ein bisschen Flüssigkeit. Allgemein gilt: Chemotherapien sind nebenwirkungsreich und hoch riskant. Interprofessionelle Workshops wie SICKO erhöhen hier die Sicherheit – faktisch und psychologisch.
Auf Station: Vor der nächsten Chemo erhält der vierjährige Ben ein bisschen Flüssigkeit. Allgemein gilt: Chemotherapien sind nebenwirkungsreich und hoch riskant. Interprofessionelle Workshops wie SICKO erhöhen hier die Sicherheit – faktisch und psychologisch.
Dr. Urs Mücke untersucht den kleinen Ben mit Feingefühl.
Dr. Urs Mücke untersucht den kleinen Ben mit Feingefühl.
Studierendentraining II: Will vielleicht der Dino den Mund aufmachen? Kinderärzt:innen benötigen viel pädagogisches Geschick.
Studierendentraining II: Will vielleicht der Dino den Mund aufmachen? Kinderärzt:innen benötigen viel pädagogisches Geschick.
Anna-Lena Herbach (B. A., Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Projektkoordinatorin SICKO) und Dr. Urs Mücke (Facharzt für Kinderheilkunde, Oberarzt, Lehrbeauftragter, Projektleiter SICKO)
Anna-Lena Herbach (B. A., Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Projektkoordinatorin SICKO) und Dr. Urs Mücke (Facharzt für Kinderheilkunde, Oberarzt, Lehrbeauftragter, Projektleiter SICKO)
Der dreijährige Lennart und sein Vater warten auf die Lumbalpunktion in der Tagesklinik der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (Leitung Prof. Dr. Kratz). Lennart und sein Vater schauen bei den Vorbereitungen für seine Untersuchung zu. Lennart wird noch einmal genau gemessen. Tapfer wartet Lennart mit seinem Vater auf die Lumbalpunktion. Lachen macht stark – insbesondere beim Warten in der Kinderonkologie. Der dreijährige Lennart wartet mit seinem Vater auf die Lumbalpunktion in der Tagesklinik der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Lernen zu lehren: Das Handschuh-Training bei SICKO Junior macht strukturiertes Erklären erlebbar. Die Lernenden sollen darauf achten, wie ihnen komplexe Vorgänge erklärt werden, um sie dann selbst fehlerfrei erklären zu können. Wo genau ansetzen? Spezialwissen Kinderonkologie: Der Oberarzt Dr. Urs Mücke unterrichtet auch Medizinstudierende – wie hier am Simulator beim Aufsuchen der passenden Stelle für die Lumbalpunktion. Sauberer Stich: Die Kunst besteht bei der Lumbalpunktion unter anderem darin, richtig anzusetzen und den Liquor (Nervenwasser) ohne Verunreinigung über eine spezielle Nadel aus dem Spinalkanal tropfen zu lassen. SICKO Junior-Training: Zaubertricks erheitern nicht nur das Publikum, sondern auch die Lernenden – hier dient der »wandernde Korken« als Übung dafür, voneinander zu lernen, untereinander das Erlernte weiterzugeben und zu verbessern und so den Wert von Teamarbeit schätzen zu lernen. Aus der Simulation in die Praxis: Gerade risikobehaftete Interventionen bedürfen eines ausreichenden Trainings, um beispielsweise sicher eine Lumbalpunktion vorbereiten und durchführen zu können – hier ertastet die Ärztin in Weiterbildung vor dem Anziehen steriler Handschuhe die richtige Punktionsstelle; die Punktion selbst wird dann unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Versorgt und umsorgt: Der kleine Patient wurde vor der Punktion etwas sediert. Über den sog. Broviak-Katheter erhält er die benötigten Medikamente. Nun wacht er langsam unter interprofessioneller Beobachtung auf. Sauberes Ergebnis ? Die erfahrene Medizinisch-Technische Assistentin untersucht Knochenmark am Mikroskop und demonstriert dem Team den Befund. Die Punktion selbst wird unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Festhalten: Der kleine Patient wurde vor der Punktion etwas sediert. Nun wacht er langsam auf – eine Pflegerin bleibt an seiner Seite. Auf Station: Vor der nächsten Chemo erhält der vierjährige Ben ein bisschen Flüssigkeit. Allgemein gilt: Chemotherapien sind nebenwirkungsreich und hoch riskant. Interprofessionelle Workshops wie SICKO erhöhen hier die Sicherheit – faktisch und psychologisch. Dr. Urs Mücke untersucht den kleinen Ben mit Feingefühl. Studierendentraining II: Will vielleicht der Dino den Mund aufmachen? Kinderärzt:innen benötigen viel pädagogisches Geschick. Anna-Lena Herbach (B. A., Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Projektkoordinatorin SICKO) und Dr. Urs Mücke (Facharzt für Kinderheilkunde, Oberarzt, Lehrbeauftragter, Projektleiter SICKO)
SICKO – Sicherheit in der Kinderonkologie

von Bertram Solcher

Die Ausschreibung für den diesjährigen Lohfert-Preis hat es in sich: "Fachkräftemangel als Impuls: Strategien zur Entwicklung und Stärkung des Gesundheitspersonals".

Was, fragte sich der Fotograf, hat "Sicherheit in der Kinderonkologie" mit dem Fachkräftemangel zu tun? Von Seiten der Politik und der Verbände steht der Schuldige für fehlende Fachkräfte schon lange unabänderlich fest - es ist das fehlende Geld im System. Aber ist das wirklich so? Der Fotograf begibt sich nach Hannover. Treffpunkt: Bei den bunten Elefanten.

Seit über zehn Jahren gibt es an der MHH das SICKO Programm. Erdacht als ein Programm zur Optimierung der Versorgungssicherheit von schwer erkrankten Kindern, hat es sich zu einem berufsgruppenübergreifenden Kommunikations-, Sicherheits- und Fachkräftestärkungssystem entwickelt. Wie kann das funktionieren?

Hören Sie hier das Podcast-Interview mit dem Preisträgerteam Dr. Urs Mücke und Anna-Lena Herbach

In Hannover hat man Schulungen eingeführt, in denen Pflege und ärztliches Personal zusammen geschult werden. Fragen, die auftauchten, wurden gemeinsam beantwortet und es wurde nach gemeinsamen Lösungen gesucht. Wer als Ärztin oder Arzt die Ausbildung beendet hat, darf juristisch gesehen sehr viel entscheiden. Wie sinnvoll es ist Entscheidungsfähigkeit ausschließlich nach Ausbildungshierarchien zu kategorisieren bleibt dahingestellt. Vielleicht ist es manchmal sinnvoll auf die Fragen oder Anmerkungen des anders Ausgebildeten zu hören. Dazu gehört aber sich kommunikativ anders aufzustellen als tradiert. Vielleicht ist es auch gerade deshalb sinnvoll, berufsgruppenübergreifende Standardisierungen einzuführen. Das fördert die eigene und die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen und damit auch automatisch die Patientensicherheit. Und vielleicht ist es auch schlau zu akzeptieren, dass Kolleginnen und Kollegen, die unterschiedliche Ausbildungen haben, unterschiedliche Unsicherheiten haben. Genau da greift SICKO an: Bereits Studierende und Auszubildende werden gemeinsam geschult. Erfahreneren Kräften wird gemeinsam vermittelt, wie gute Kommunikation verläuft. Alle Beteiligten lernen, dass sie sich auch auf die Kolleginnen und Kollegen stützen dürfen. Das erzeugt Sicherheit und damit Zufriedenheit im häufig stressigen Tagesablauf.

Die Kurse in Hannover sind ausgebucht, auch Mitarbeitende anderer Kliniken sind gern gesehen. Die Fluktuation des Personals in der Kinderonkologie an der MHH ist überdurchschnittlich gering. Mission erfüllt.

www.medizinphoto.de

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