Kommunikation und Teamfähigkeit in der Patientenversorgung werden angesichts des Personalmangels immer wichtiger. Interprofessionelle Team-Weiterbildungen sind dabei immer noch eine Ausnahme. Das Projekt »SICKO – Sicherheit in der Kinderonkologie« hat es geschafft, sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch Pflegende trotz der Belastungen des Versorgungsalltags anzusprechen und für das Arbeiten im und als Team zu begeistern. SICKO zeigt eindrucksvoll, wie durch eine bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht nur die Prozesse optimiert werden, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden gesteigert werden kann.
Die Kinderonkologie ist ein komplexer Versorgungsbereich mit hoher emotionaler Belastung für alle Beteiligten. Durch die gemeinsame Schulung des pflegerischen und ärztlichen Personals und die Implementierung standardisierter Sicherheitsprotokolle wird das Risiko von Zwischenfällen zum Beispiel bei invasiven Prozeduren wie der Lumbalpunktion verringert. Gemeinsame Besprechungen wie das morgendliche Briefing helfen dabei, potenziell schwierige Situationen im eng getakteten Arbeitsalltag zu erkennen, bevor ein Zwischenfall oder Fehler passiert. Dies trägt entscheidend dazu bei, Schäden zu vermeiden, die Heilungschancen der betroffenen Kinder zu steigern und das Vertrauen der Eltern zu stärken.
Ich möchte dem gesamten SICKO-Team meinen tiefsten Dank und meine Anerkennung aussprechen. Ihr unermüdliches Engagement und Ihre Hingabe sind beispielhaft und verdienen höchste Wertschätzung.
(c) Foto: Georg J. Lopata
Wir brauchen gute Antworten auf den Fachkräftemangel. Ein innovatives Weiterbildungskonzept, das die Professionen Medizin und Pflege stärkt und vernetzt, ist ein solcher zukunftsweisender Ansatz. Ich freue mich, dass der Lohfert-Preis in diesem Jahr aufzeigt, wie durch interprofessionelle Zusammenarbeit sowohl die Patientensicherheit als auch die Arbeitszufriedenheit gesteigert werden können.
Diese Zusammenarbeit ist entscheidend für ein attraktives Arbeitsumfeld, das auf wertschätzendem Umgang und gelingender Kommunikation basiert. Durch erlebbare Teamfähigkeit können nicht nur die Sicherheit und Zufriedenheit von Mitarbeitenden im oft herausfordernden Arbeitsalltag erhöht, sondern auch neue Fachkräfte gewonnen und langfristig gebunden werden.
Deshalb freut es mich sehr, dass das diesjährige Preisträgerprojekt zeigt, wie Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende durch ihre engagierte Zusammenarbeit Synergieeffekte erzielen, die den Grundstein für eine motivierende Teamarbeit legen.
Das Projekt gibt wertvolle Denkanstöße für eine verbesserte Zusammenarbeit und hat eine positive Signalwirkung auf dem Weg zu einer patientenzentrierten Gesundheitsversorgung. Ich gratuliere herzlich zu der verdienten Auszeichnung.
(c) Foto: Senatskanzlei Hamburg