Das Projekt „Vereinfachung und Vereinheitlichung der stationären Pflegedokumentation“ des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien – medizinischer Universitätscampus (AKH Wien) hat den Lohfert-Preis 2019 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und stand unter der Schirmherrschaft der Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Die Preisverleihung und Vorstellung des Preisträgers fand am 17. September 2019 im Rahmen des Gesundheitswirtschaftskongresses in Hamburg statt.
Initiatoren des diesjährigen Preisträger-Projekts am AKH Wien sind die Pflegeberaterinnen Renate Hadi, Maria Stockmayr, Eveline Beutl und Sabine Eder, für die elektronische Umsetzung ist David Bayer, Leiter Abteilung Pflege- und Betriebsprozesse verantwortlich, Auftraggeberin ist Sabine Wolf, MBA, Direktorin des Pflegedienstes. Der Lohfert-Preis 2019 war ausgeschrieben zum Thema "Mehr Zeit für den Patienten - digitale Konzepte zur Entlastung der Pflege"
Das Projekt setzt sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammen, die bereits im AKH Wien umgesetzt worden sind. Ziel war es, die Inhalte in der Dokumentation nach dem Leitmotiv „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ auf den Normalstationen zu verschlanken, zu vereinheitlichen und auf eine digitale Pflegedokumentation umzustellen.
Entscheidend für das Gelingen des Konzepts ist nach Angabe der Projektträger der partizipative und multiprofessionelle Zugang. Während der Erarbeitungsphase berieten eine Juristin, eine Qualitätsbeauftragte und Fachexpertinnen von intern und extern das Kernteam von vier Pflegeberaterinnen.
Dr. Andreas Tecklenburg, Mitglied der Jury, über die Wahl des Preisträgers 2019: „Das ausgewählte Projekt hat durch seine kontinuierliche konsequente Vorgehensweise, die Pflegeplanung neu zu organisieren, zu vereinfachen und zu digitalisieren, großen Mut bewiesen. Besonders das „Weglassen von Bürokratie“ beeindruckte die Jury. Die nachhaltige Ausrollung in der gesamten Einrichtung sowie der Fokus auf die Patienten, die Pflege besonders nötig haben, entsprechen dem Kerngedanken der Christoph Lohfert Stiftung.“
Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski, Vorsitzender des Vorstands der Christoph Lohfert Stiftung, begrüßt die Entscheidung: „Mit der Wahl des Preisträgers 2019 hat die Jury ein vorbildliches Projekt ausgewählt, das durch seinen partizipativen und multidimensionalen Ansatz die Pflege enorm entlastet und mehr Zeit für den Patienten schafft.“
Joachim Prölß, Personalvorstand und Direktor für Patienten- und Pflegemanagement am UKE und in diesem Jahr Jurymitglied des Lohfert-Preises 2019, hat mit uns über das Thema Digitalisierung in der Pflege gesprochen und warum er vom Lohfert-Preis so begeistert ist. Außerdem: Was Robotik, Amazon oder ein Airbus mit digitaler Pflege zu tun haben, sehen Sie hier im ausführlichen Interview mit Joachim Prölß.