Der Vorstand um Prof. Kai Zacharowski sowie der Kuratoriumsvorsitzende Prof. Heinz Lohmann über zehn bewegende Jahre in der Christoph Lohfert Stiftung. Aller Antrieb beruht auch heute noch auf dem Ziel von Christoph Lohfert, die Medizin »ein ganz klein wenig« besser zu machen.
Foto v.l.n.r.: Dr. Dr. Peter Lohfert, Carolina Lohfert Praetorius (stellv. Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski, ML, FRCA, (Vorstandsvorsitzender)
Als Christoph Lohfert sich im Jahr 2010 für die Stiftungsgründung entschied, blickte er auf ein fast fünfzigjähriges Berufsleben im Medizinbetrieb zurück. Viele Organisationen hatte er erfolgreich durch die notwendigen ökonomischen Veränderungsprozesse begleitet. Vielen Menschen war er zum Kollegen und Freund geworden. Maßgeblich für seine Projekte war dabei immer die Frage, wo in diesen komplexer werdenden und hoch spezialisierten Strukturen und Organisationen die Bedürfnisse der Patienten stehen.
Je mehr die Medizin helfen kann, desto größer scheint die Gefahr, dass sie den einzelnen Patienten aus dem Blick verliert. Das hat Christoph Lohfert als Patient auch selbst erfahren. Die Christoph Lohfert Stiftung will deshalb mit jedem Lohfert-Preis dazu motivieren, Patientensicherheit und -orientierung in den Mittelpunkt des medizinischen und pflegerischen Handelns zu rücken. Das Zuviel der Medizin auf ein Maß zu reduzieren, das dem Wohl des Patienten dient – dieses Ziel passt ganz wunderbar zum aktuellen Preisträger-Projekt Pharmakotherapie-Management Halle.
In diesem Jahr blicken wir auf zehn bewegte Stiftungsjahre zurück. Die mit dem Lohfert-Preis ausgezeichneten Projekte haben vielfach mitgeholfen, die medizinische Versorgung sicherer und menschlicher zu machen. Gleichzeitig steht in diesem Jahr die Welt Kopf: Ein Virus stellt die Menschheit vor neue Herausforderungen, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie betreffen nahezu alle Lebensbereiche, vor allem das Gesundheitswesen.
Neben der bestmöglichen Versorgung der an Covid-19 Erkrankten ist die Sicherheit aller medizinisch Tätigen in den Fokus gerückt, denn Mitarbeitersicherheit ist Patientensicherheit. Und im Sinne Christoph Lohferts dürfen wir dabei nicht vergessen: Das Wohl der Patienten hängt durch die Besuchsbeschränkungen für Angehörige noch mehr von der Zeit und Hingabe des medizinischen Personals ab. Hierfür die richtigen Voraussetzungen zu schaffen – dafür machen wir uns weiter stark.
Foto: Prof. Heinz Lohmann (Vorsitzender des Kuratoriums)
Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, als Christoph Lohfert und ich zum ersten Mal über mögliche Inhalte seiner damals geplanten Stiftung sprachen. Das muss so 13 Jahre her sein. Ihm war besonders wichtig, dass im Zentrum der Aktivitäten die Rolle der Patienten stehen sollte. Ihre Position zu stärken, darum musste es gehen. Das war von Anfang an klar. Der Stifter hat den größten Teil seiner Arbeitskraft in seinem beruflichen Leben dafür eingesetzt, die Ärzte, die Krankenpflegekräfte und die weiteren Therapeuten dabei zu unterstützen, die Medizin, wie er immer wieder betonte, „ein ganz klein wenig“ besser zu machen.
Ihm ging es im Kern darum, die Behandlungsprozesse im Interesse der Patienten sinnvoll zu strukturieren und damit für die Kranken mehr Sicherheit zu erreichen. Ich bin heute froh, dass die Christoph Lohfert Stiftung in den 10 Jahren ihres Bestehens diese Zielsetzung immer wieder in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gerückt hat und damit eine Reihe von Impulsen in der öffentlichen Diskussion setzen konnte.
Christoph Lohfert hat sich zeitlebens größte Mühe gegeben, den Menschen das komplexe Thema Gesundheit emphatisch und kompetent zu vermitteln. Jeder, der ihn bei einem seiner Vorträge einmal erlebt hat, wird sich genau daran erinnern. Seine Bücher zeugen heute noch von diesem besonderen Talent. Er hat dafür Sorge getragen, dass die Stiftung genau hier ansetzt und damit seine Mission in die Zukunft trägt.
Ihre Kernaufgabe ist es deshalb, Menschen zu identifizieren, die dafür brennen, den Kranken mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten zu helfen und zudem die Patienten zu befähigen, selbst einen aktiven Teil zu ihrer Genesung beizutragen. Deshalb fördert die Christoph Lohfert Stiftung Initiatoren, die diese Zielsetzung mit ihren Projekten verfolgen. Höhepunkt ist dabei ohne Zweifel der seit einigen Jahren vergebene, sehr renommierte Lohfert-Preis. Jährlich werden Preisträger und ihre Ideen mit dieser Auszeichnung geehrt und einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht, so wie es sich der Stifter gewünscht hat.
Fotos: © Michael Rauhe
