Unter dem Konzept „Green Surgery UKHD“ wurden zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit zusammengefasst, die seit Beginn des Jahres 2023 in der zentralen und ambulanten Operationsabteilung der Chirurgischen Klinik am UKHD erfolgreich umgesetzt wurden.
Im Rahmen der perioperativen Versorgung der Patient:innen in den achtzehn Operationssälen haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Prozesse effizienter, unser Abfallmanagement nachhaltiger und unsere Lieferketten ressourcenschonender zu gestalten. Es ist bekannt, dass das Gesundheitssystem 5,2 % der deutschen CO2-Emissionen verursacht, wobei 5% davon im perioperativen Bereich anfallen. Darüber hinaus entstehen täglich etwa acht Tonnen Abfall allein durch das Gesundheitssystem in Deutschland.
Diese Fakten haben uns als Operationsabteilung motiviert, aktiv zur kontinuierlichen Reduktion von Abfall beizutragen:
Laut Abfallschlüssel 180104 entfallen etwa 60 Prozent des Klinikabfalls auf offiziell als Hausmüll klassifizierte Materialien, die derzeit jedoch nicht dem Recyclingprozess zugeführt werden. In diesem Zusammenhang haben wir im ersten Schritt das größte Potenzial identifiziert und unseren Fokus im Rahmen des Projekts „Green Surgery UKHD“ auf die Vermeidung von Müll, das Recycling von Verbrauchsmaterialien, die Wiederaufbereitung von Medizinprodukten sowie auf Energieeinsparungen im OP-Bereich gelegt. Im Zuge der Teilnahme des UKHD am Caring Nature Projekt wurde im Rahmen eines zehn Tage dauernden Waste- Audits die Abfallmenge in zehn Operationssälen erfasst. Dabei wurden kontaminierter Abfall, nicht kontaminierter Abfall und Glasabfall detailliert erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigten unsere ursprüngliche Annahme, dass im perioperativen Bereich erhebliches Recycling-Potenzial vorhanden ist.
Dieses Projekt wurde von der Jury des Lohfert-Preises 2025 als eines von 14 Projekten zum Themenfeld "Grüne Anästhesie" lobend erwähnt. Der Text ist der Bewerbung zum Lohfert-Preis 2025 entnommen.
Headerfoto: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2022.