Hintergrund: Die diagnostische Qualität der Brustpositionierung bei Mammografieaufnahmen ist ein bekannter Faktor, der die Erkennbarkeit von Brustkrebs auf den Bildern beeinflusst. Auf qualitativ guten Aufnahmen kann Brustkrebs besser erkannt werden. Die regelmässige Qualitätskontrolle der Bilder ist jedoch eine Herausforderung im klinischen Alltag. Die dafür benötigten personellen und zeitlichen Ressourcen sind knapp und die Beurteilung der Qualität der Brustpositionierung auf den Bildern unterliegt menschlicher inter- und intra- individueller Schwankungen.
Ziel: Ein interdisziplinäres und -professionelles Team entwickelte ein durch künstliche Intelligenz (KI) gestütztes Neurales Netzwerk (NN), welches bei unzureichender Bildqualität in der Mammografie sofort Feedback an das medizinische Personal gibt, so dass die Aufnahmen unmittelbar wiederholt werden können.
Umsetzung: Das NN wurde im August 2021 implementiert. Die Bildqualität wurde jeweils an 50 Tagen vor und nach der Einführung sowie an jeweils fünf Tagen 2022 und 2023 bewertet. Dank des NN konnte der Anteil der „perfekten“ Bilder von 22% auf 32% erhöht und der Anteil der „inadäquaten“ Bilder von 13% auf 5% vermindert werden. Wenn die Brust inadäquat positioniert wurde, ist deutlich weniger abgebildet und gegebenenfalls ist der vorhandene Brustkrebs nicht mitabgebildet. bei einer perfekten Brustpositionierung ist das ganze Drüsengewebe und somit auch der Brustkrebs abgebildet.
Praxisrelevanz/Nutzen für Patien:innen: • Erhöhung Patientensicherheit. • Erhöhung der Mitarbeitendenzufriedenheit und -motivation. • Vorreiterrolle schweizweit: die Krebsliga Basel-Stadt hat sich dank unseren Studienergebnissen ebenfalls für diese Methode entschieden und weitere Partner aus dem Gesundheitssystem ziehen nach. • Interprofessionelle und -disziplinäre Zusammenarbeit. • Höhere Wahrscheinlichkeit, einen vorhandenen Brustkrebs zu entdecken. • Entscheidungshilfe für das medizinische Personal. • Starke Verbesserung der Bildqualität. • Bessere Entdeckung selbst kleiner Krebsvorstufen und dadurch frühzeitige Therapie. • Sanftere Therapiemöglichkeiten und kleinere operative Eingriffe dank Erkennung von Frühstadien. • Höhere Chancen auf vollständige Genesung.