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UniFlexTeam - Systemische Flexibilisierung im Pflegedienst von Krankenhäusern als Reaktion auf die Megatrends 'Demographischer Wandel' und 'Veränderung der Arbeitswelt'

Der Fachkräftemangel in der Krankenpflege ist evident. Ergänzend hierzu wächst die Nachfrage nach Gesundheits- und Krankenpflegefachpersonen und anderen qualifizierten Mitarbeiter:innen auch auf Grund der Zunahme der Teilzeitarbeitsverträge. Freie Stellen lassen sich nicht mehr zeitnah besetzen, was die „restlichen“ Mitarbeitenden noch mehr belastet. Immer weniger Personal hat den steigenden Ausfall der Mitarbeitenden zu kompensieren. Das berühmte „Einspringen“ und der Teufelskreis der Überstunden mit Blick auf die sich darstellende Sachlage ist die Universitätsmedizin Rostock (UMR) gezwungen neue Wege zu gehen.

In den Niederlanden hat sich als wirksames Instrument die „Systemische Flexibilisierung“ zur Erhöhung der Mitarbeiter:innenzufriedenheit und somit der Arbeitgeberattraktivität bewährt. Sie bietet Mitarbeitenden mit individuellen Arbeitszeitwünschen passende und abwechslungsreiche Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig gewährleistet sie Stabilität für die Festbesetzung, denn einspringen ist nicht mehr erforderlich. In unmittelbaren Zusammenhang hat die Universitätsmedizin Rostock Ende 2019 das Projekt „Systemische Flexibilisierung in der Pflege“ gestartet.

Mit dem Start der Arbeitsmarktkampagne (08/2020) wird das Projekt implementiert. Seitdem wird die Entwicklung des UniFlexTeams engmaschig erfasst und folgende Kriterien bewertet. - Bewerbungseingänge - Personalaufwuchs - Verteilung der Grundqualifizierungen - Fluktuation nach intern und extern - Erfüllungsquote. Bis dato sind hauptsächlich externe Bewerbungseingänge zu verzeichnen. Insgesamt ist ein kontinuierlicher Personalaufwuchs erkennbar. Das Verhältnis der Grundqualifikation liegt deutlich auf Seiten der examinierten Pflegefachperson. Die Fluktuationsrate liegt in einem unteren Bereich bei 16% - wobei hier zwischen der Fluktuation nach intern (11,5%) und extern (4,5%) unterschieden werden muss.

Die Erfüllungsquote bezogen auf die Anfragen der festen Bereiche liegt derzeit bei 53% für kurzfristige und 69% für langfristige Anfragen. Insgesamt zeigt sich bei quantitativer Betrachtung eine positive Tendenz im Bereich der Personalakquise. Dennoch zeigen sich die Effekte des angespannten Arbeitsmarktes. Schon zum jetzigen Zeitpunkt ist erkennbar, dass es insgesamt deutlich schwieriger ist, qualifiziertes Personal auf dem Markt zu finden – es zeigt sich jedoch auch, dass die Flexibilisierung der Arbeitszeit ein probates Mittel ist, Menschen im Beruf zu halten bzw. erneut für den Beruf zu begeistern.

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