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Stress- und Traumaprävention für UKE-Beschäftigte

Hintergrund: Gesundheitsfachpersonal aller Berufsgruppen ist im Arbeitsalltag aufgrund tätigkeitsimmanenter Anforderungen (z.B. Umgang mit Schwerstkranken, Sterbenden und Hinterbliebenen) auch psychisch relevant beansprucht. Strukturelle Bedingungen wie Personalmangel und Krisen wie Pandemielagen verstärken diese Beanspruchung. Zudem können außergewöhnliche, potenziell traumatisierende Ereignisse (PTE) Belastungsfolgestörungen auslösen. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) benennt kollegiale Erstbetreuung (auch Peer-Beratung) als wirksame sekundärpräventive Intervention und hat dafür branchenübergreifende Standards erstellt.

Ziele: Das Projekt ergänzt bestehende BGM-Angebote um primär- und sekundärpräventive Elemente, insbesondere eine kollegiale Erstbetreuung gem. den DGUV-Standards. Von PTE betroffenen Beschäftigten erhalten dadurch zeitnah eine niedrigschwellige und strukturierte Unterstützung bei deren Bewältigung. Die nachhaltig implementierten Angebote stärken die Resilienz von Beschäftigten, Teams und des Betriebes.

Umsetzung: Auf der Basis einer zuerst internen, dann externen Förderung wurde als zentrales Element des Projektes ein Ausbildungskonzept für kollegiale Erstbetreuende mit 24 Unterrichtseinheiten in Präsenz entwickelt, mit den DGUV-Standards abgeglichen und mit Pflegefachkräften der Zentralen Notaufnahme pilotiert. Auch unter Pandemiebedingungen konnten schrittweise weitere Klinikbereiche und Beschäftigte aus anderen Berufsgruppen einbezogen und die betriebliche Implementierung des Angebotes begleitet werden.

Ergebnisse: Im Februar 2024 haben 96 Beschäftigte aus verschiedenen Berufsgruppen und diversen Klinikbereichen unsere zum Blended Learning Format weiterentwickelte Ausbildung für kollegiale Erstbetreuung absolviert. Eine erste Evaluationsstudie erbrachte positive Ergebnisse. Vor allem in akutmedizinischen Bereichen (Zentrale Notaufnahme, Kliniken für Anästhesiologie und Intensivmedizin) sind Peer-Teams mit festen Erreichbarkeiten etabliert und das Rollout in weiteren klinischen Versorgungsbereichen geht voran. Die Übernahme der Ausbildung inkl. der Online-Elemente in das Programm der UKE-Akademie zum Ende des Förderzeitraumes wird vorbereitet und die Fortführung von Personalressourcen dafür geplant.

Fazit: Das entwickelte Ausbildungs- und Implementierungskonzept für kollegiale Erstbetreuung hat sich als nützlich und praktikabel erwiesen und kann als Vorlage für andere Kliniken dienen.

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