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Portalstationen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Im Pflegebereich werden bis 2035 voraussichtlich 307.000 Pflegefachpersonen in der stationären Versorgung von Patient: innen fehlen (Afentakis & Maier, 2013; Statista, 2022). Aufgrund dieser Prognose ist der Einsatz von internationalen Fachkräften als Säule der Personalgewinnung alternativlos. Studien zeigen dennoch, dass zugewanderte Fachkräfte sich am Arbeitsplatz nicht ausreichend willkommen oder in ihren Kompetenzen abgewertet fühlen (Lugert, 2022). Die daraus resultierende Unzufriedenheit ist ein Risikofaktor für Fluktuation und Kündigung. Um die Wachstumsziele des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zu erreichen und die hohen Aufwendungen für die Akquise von zugewanderten Fachkräften effizient zu halten, ist es notwendig durch einen erfolgreichen Onboarding-Prozess die Arbeitszufriedenheit zu steigern.

Hierfür sind sogenannte Portalstationen im UKE entstanden. Auf den Portalstationen werden die internationalen Fachkräfte auf dem Weg zur deutschen Anerkennung ihres Berufsabschlusses durch ein gezieltes Einarbeitungskonzept begleitet. Portalstationen zeichnen sich durch ein diverses Mindset und inkludierende Skills, wie beispielsweise Erfahrungen mit Sprachbarrieren, Offenheit für neue Arbeitsteilung sowie Reflexions- und Kommunikationsfähigkeit aus und leben Feedbackkultur. Während der Zeit des Onboardings werden die internationalen Fachkräfte in ihre Zielbereiche übergeleitet und in diversen Fragen der Integration beraten. Durch den gezielten Einsatz von international Pflegenden im Zentrum für Neurologie und im Zentrum für Innere Medizin des UKE konnte ein deutliches Wachstum der Pflegefachpersonen von 2020 bis 2024 erreicht werden.

Insgesamt verzeichnen die beiden Zentren einen Zuwachs von 52 VK ausschließlich durch international Pflegende. Durch das Projekt „Portalstation“ wird ein Grundstein für ein effektives und effizientes Onboarding gelegt. Die Rückmeldungen von den internationalen Mitarbeitenden, sowie von den beteiligten Teams der Stationen bestätigen, dass eine Integration von international Pflegenden mehrere Faktoren benötigt, um erfolgreich Mitarbeitende zu binden. Zeit, Verständnis, eine gute Kommunikation und eine proaktive Integration von neuen Kolleg: innen in die bestehenden Teams sind hier als Erfolgsfaktoren hervorzuheben. Von den internationalen Mitarbeitenden haben deutlich weniger als 10% die Anerkennung abgebrochen.

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