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Advanced Practice Nursing als Strategie zur Kompetenzförderung, Attraktivitätssteigerung und zum Fachkräfteerhalt in der Pflege

Der demografische und epidemiologische Wandel in Deutschland führt zu zunehmenden Herausforderungen im Gesundheitswesen, darunter der Anstieg chronischer Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit sowie Veränderungen in Familienstrukturen und die fortschreitende Digitalisierung. Dies verschärft bestehende Defizite im Gesundheitssystem, insbesondere den Mangel an Pflegefachkräften.

Das Universitätsklinikum Freiburg (UKF) verfolgt das Ziel, die Versorgung auf hohem Niveau zu sichern, die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern und qualifiziertes Personal zu gewinnen. Dazu fördert es die Akademisierung im Pflegebereich und konzipiert klinische Rollenprofile auf Bachelor- und Masterniveau, wie z.B. Advanced Practice Nurses (APN).

Das UKF hat erfolgreich verschiedene Maßnahmen eingeführt, darunter Traineeprogramme und die Entwicklung von APN-Rollen in Bereichen wie Onkologie und Tracheostomaversorgung. Beispielhaft soll das SMILe-ICM Versorgungsmodell für Patient:innen mit Stammzelltransplantation hervorgehoben werden. Hier wurde durch Einbettung eines APN-Teams eine Umgestaltung der Versorgungsprozesse geschaffen und eine kontinuierliche Betreuung und Unterstützung durch strukturierte Förderung des Selbstmanagements geschaffen. Dies ist die erste methodisch gut evaluierte APN-Rolle am UKF und es zeigen sich vielversprechende Ergebnisse, darunter eine hohe Akzeptanz und Nutzungsrate, verbesserte Überlebensraten und Medikamentenadhärenz bei reduzierten Kosten, insbesondere bei Alleinstehenden. Durch die Implementierung von solchen APN-Rollen werden nicht nur Versorgungsstrukturen verbessert, sondern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit gestärkt.

Die erfolgreiche Implementierung von APN-Rollen innerhalb integrierter Versorgungsmodelle am UKF trägt nicht nur zur Verbesserung der Pflegequalität und der Gesundheitsversorgung bei, sondern steigert auch die Attraktivität des Pflegeberufs. National sowie international kommen Anfragen für Hospitationen von interessierten akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen, welche dieses Vorgehen als „Best Practice“ Beispiel nutzen möchten. Die systematische Evaluation solcher Modelle ist somit entscheidend, erfordert jedoch oft knappe Ressourcen.

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