Hintergrund: Das Pflegeberufereformgesetz (2020) hat die Pflegeausbildung inhaltlich und strukturell verändert. Die Ausbildungszweige der Altenpflege, Gesundheits- & Kranken- sowie der Kinderkrankenpflege entfallen und wurden durch eine generalistische Pflegeausbildung mit dem Abschluss "Pflegefachfrau bzw. -mann" ersetzt. Insbesondere für den pädiatrischen Bereich bedeutet dies eine Reduzierung der theoretischen und praktischen Ausbildungsstunden von 1200 auf einen Pflichteinsatz mit bis zu 120 Stunden für Pflegefachpersonen ohne pädiatrische Vertiefung (§1 KrPflAPrV; Anlage 7 PflBG). Obwohl ein praktischer Einsatz auf pädiatrischen Akutstationen nicht mehr obligat ist, haben Berufseinsteigende die Möglichkeit, in diesen Bereichen zu arbeiten. Aufgrund der geringeren Ausbildungsinhalte ist eine Neugestaltung der theoretischen und praktischen Einführung auf pädiatrischen Stationen erforderlich.
Ziele: Das Programm soll das vorhandene Wissen vertiefen und erweitern, insbesondere im Bereich der Pädiatrie. Hauptziel ist es, Onboarding-Prozesse und Fortbildungsinhalte zu schaffen und die praktische Einarbeitung zu unterstützen.
Umsetzung: In der Kinderklinik wurde die Stelle für eine pflegedidaktische Leitung geschaffen, die mithilfe einer Arbeitsgruppe aus Praktikerinnen der Pädiatrie ein zehnmonatiges Traineeprogramm mit theoretischen und praktischen Aspekten entwickelt hat. Der erste Durchgang startete im Oktober 2023 mit 13 Teilnehmenden. Das Programm folgt der themenzentrierten Interaktion nach Cohn, und der Theorie-Praxis-Transfer wird durch das "problemorientierte Lernen" unterstützt. Weitere Bestandteile sind fachliche und reflektierte Begleitung, wobei die Methode der kollegialen Beratung genutzt wird.
Ergebnisse: Die Zwischenevaluation im Dezember 2023 zeigt erste Ergebnisse, eine weitere Evaluation (Mai 2024) ist geplant.
Fazit: Zusammenfassend stellt sich die Frage, wie eine sichere und systematische Einführung erfolgen kann, die gleichzeitig die Sicherheit der Pflegeempfänger:innen gewährleistet. Eine strukturierte Einführung in das Handlungsfeld der Pädiatrie ist erforderlich, um die Versorgungsqualität in der Pädiatrie sicherzustellen. Eine allgemeingültige Lösung fehlt bisher und eine nachträgliche pädiatrische Vertiefung ist gesetzlich nicht vorgesehen. Eine deutliche Verlängerung der praktischen Einarbeitung erscheint als unverzichtbar. Daher bleibt der Handlungsbedarf eines lernermöglichenden Berufseinstiegs.