Der Fachkräftemangel wird durch Ausbildungsabbrüche während der Probezeit zusätzlich verstärkt. Ursachen hierfür sind u.a. eine hohe psychische Belastung, Überforderungssituationen und falsche Erwartungen an Gesundheitsfachberufe. Unseren Auszubildenden helfen wir mit akuten Interventionen und Angeboten, wollen mit dem Projekt aber den falschen Erwartungen und der psychischen Belastung präventiv mit einer langfristigen Strategie entgegentreten.
Wir verfolgen mit dem Projekt fünf Ziele:
Das Projekt fand mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6 der Robert-Bosch-Schule Homburg im ersten Schulhalbjahr 2023/24 in der Nachmittagsbetreuung statt. Mit kindgerecht aufbereiteten Gesundheitsthemen wecken wir ihr Interesse am Berufsfeld Gesundheitsversorgung und vermitteln ihnen gleichzeitig wichtige Informationen und Fähigkeiten, die ihnen helfen, eigenständig gesunde Entscheidungen zu treffen.
Wir machen erlebbar, wie es ist, in einer Klinik zu arbeiten. Sie lernen Nützliches, etwa wie man den Blutdruck einer Person misst und nach einem Puls sucht, beschäftigen sich mit Anatomie und Physiologie und üben BLS. Sie lernen, wie man einen Notruf korrekt absetzt, aber auch Selbstfürsorge. Die UKS-Mini Nurse Academy ersetzt also nicht die AG Schulsanität. Das Projekt ist leicht umzusetzen, da inhaltlich alle Themen aus den Arbeitsbereichen der Durchführenden – allesamt als Pädagoginnen und Pädagogen sowie Praxisanleitende Expertinnen und Experten ihres jeweiligen Fachs –, stammen und lediglich auf die Zielgruppe abgestimmt werden müssen.
Aufgrund der Langfristigkeit des Projektes stehen Ergebnisse noch aus. Doch zeichnet sich erste Evidenz ab: Die Befragung der Teilnehmenden hat ergeben, dass 4 von 10 Befragten sich vorstellen können, den Pflegeberuf zu erlernen, 5 antworteten mit „vielleicht“. Zudem war das Interesse am Projekt groß und hat mit den Besuchen von Bildungsministerin und Gesundheitsminister, Presse- und TV-Berichterstattung unsere Erwartungen übertroffen und für Dissemination und Reichweite gesorgt. Auch ein Fazit erscheint aus den genannten Gründen zu diesem Zeitpunkt als kühn. Jedoch wurde beobachtet, dass insbesondere der interprofessionelle Ansatz von Teilnehmenden wie Durchführenden als positiv und unbedingt auszubauen gesehen wird.