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Cathlab Specialist (CLS) – Etablierung einer strukturierten Weiterbildung für das nicht-ärztliche Assistenzpersonal im Herzkatheter

Hintergrund: Die interventionelle Kardiologie zählt aufgrund der rasanten technischen Entwicklungen und des demografischen Wandels zu den bedeutendsten Wachstumsfeldern der Medizin. Dieser Entwicklung steht der inkrementale Fachkräftemangel gegenüber, der von kritischer Bedeutung für die Behandlungsqualität und Patientensicherheit ist.

Ziele: Diesen qualitativen und quantitativen Limitationen sollte durch Etablierung einer strukturierten Weiterbildung für das nicht-ärztliche Assistenzpersonal des Herzkatheters begegnet werden. Übergeordnetes strategisches Ziel war die Sicherstellung einer exzellenten Patientenversorgung. Dieses Ziel sollte durch Stärkung des Gesundheitspersonals (GP) mit messbarem Kompetenzgewinn auf individueller und kollektiver Ebene sowie nachhaltige Mitarbeiterrekrutierung/-bindung erreicht werden.

Umsetzung und Ergebnisse: Im Lichte der skizzierten Problemstellung und Ziele wurde die Zusatzweiterbildung des Cathlab Specialist (CLS) konzipiert und erfolgreich etabliert. Das CLS-Curriculum als Hybrid-Konzept aus Theorie- und Praxismodulen wurde durch Hospitationen, Workshops und MPG-Einweisungen sowie Kongressbesuche und interprofessionelle Notfall-Trainings komplementiert. Neben der fachlichen Weiterentwicklung des GP trägt eine CLS-gekoppelte Erhöhung der Gehälter zur Nachhaltigkeit/Mitarbeiterbindung bei. Um die innovative Kraft des CLS-Programms über das RBK hinaus nutzbar zu machen, wird dieses ab 2024 für externe Teilnehmer geöffnet. Eine Zertifizierung der Weiterbildung ist bei den Fachgesellschaften angefragt. Das CLS-Projekt wird zudem in einer Studie wissenschaftlich begleitet. Erste Analysen der wissenschaftlichen Daten zeigen positive Effekte auf Individual-, Team- und Notfallkompetenz. Kenn-/Leistungszahlenanalysen untermauern den positiven Einfluss mit deutlicher Steigerung der Prozedur-Effizienz/-Komplexität. Auch sind signifikante Vorteile für Personalfluktuation und Krankheitstage/Saalsperren mit unmittelbarem Nutzen für die Patientenversorgung nachweisbar.

Fazit: Die Entwicklung und Etablierung des CLS-Programms, einer strukturierten Weiterbildung für das nicht-ärztliche Assistenzpersonal des Herzkatheters, konnte sowohl das Ziel einer nachhaltigen Stärkung des Gesundheitspersonals als auch das übergeordnete Ziel einer optimierten Patientenversorgung erfüllen. Durch den mehrdimensionalen Nutzen und nachhaltigen, skalierbaren Ansatz kann das CLS-Programm einen Leuchtturmeffekt für die interventionelle Kardiologie.

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