Der demografische Wandel stellt hohe Ansprüche an eine patient:innenzentrierte und evidenzbasierte Pflege. Die vielschichtigen Anforderungen an die Pflegenden erfordern eine differenzierte Nutzung der vorhandenen Pflegeexpertise. Die im Rahmen des PflegeNetzwerks implementierten Maßnahmen sind ein wichtiger Beitrag, um hochqualifizierte Pflegende zu identifizieren, das pflegewissenschaftliche Bildungsangebot zu fördern und aktuelle pflege-wissenschaftliche Erkenntnisse nachhaltig in die Versorgung zu integrieren.
Durch die standortübergreifende Vernetzung und Förderung von hochqualifizierten und akademisierten Pflegenden können pflegewissenschaftliche Erkenntnisse auf den Stationen direkt in die Praxis umgesetzt werden. Im PflegeNetzwerk mit inzwischen über 150 Mitgliedern wurden analog zu den ärztlichen Fachgruppen pflegerische Expert:innengruppen für einen fachbezogenen Austausch und die interprofessionelle Zusammenarbeit etabliert. Die Mitglieder gestalten das klinikinterne pflegewissenschaftliche Journal PflegeWissen, die Poster mit Einminutenfortbildungen und die PflegeWerkstatt. Durch die Bereitstellung eines Programmes zur Literatur- und Wissensorganisation, eines Online-Zeitschriftenportals und einer international führenden pflegewissenschaftlichen Datenbank haben die Pflegeexpert:innen jederzeit Zugang zu aktuellen Studien und Fachzeitschriften und können sich in themenbezogenen Projekten untereinander austauschen.
Der Einsatz von akademisierten Pflegenden auf den Stationen erfolgt mit dem Ziel der Steigerung der Pflegequalität. Komplexe Fälle können unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse und evidenzbasierter Maßnahmen besser gesteuert und versorgt werden, was wiederum zu einem besseren Outcome führt. Die Definition neuer pflegerischer Rollen erfordert auch die Neugestaltung von Abläufen im Stationsalltag. Stipendien und erweiterte Aufgaben im Pflegealltag fördern nicht nur die Gestaltung von Fachkarrieren bei hoch motivierten Mitarbeitenden, sondern locken mit ihrer Strahlkraft auch neue Interessierte an. Die Pflegeexpert:innen werden durch das RPEW nachhaltig begleitet, bei Praxisprojekten unterstützt und pflegewissenschaftlich betreut. Die Attraktivität des Pflegeberufes wird durch das PflegeNetzwerk nachweislich gesteigert. Eine strukturierte Befragung aller Mitglieder hat gezeigt, dass die Maßnahmen wesentlich zu einer Erhöhung des Berufsstolzes in der Pflege und damit zur Attraktivität des Pflegeberufes beitragen.