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Delegation und Vernetzung bei chronisch-inflammatorischen Erkrankungen (Deliver Care)

Hintergrund: Die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an nicht-ärztliches Personal gewinnt in der Gesundheitsversorgung an Bedeutung, doch in vielen Bereichen, wie den Ambulanzen von Universitätskliniken und Praxen der Sekundärversorgung, werden Medizinische Fachangestellte (MFA) und Pflegefachpersonal oft nicht angemessen einbezogen. Auf der anderen Seite ist die Versorgung von Patient:innen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen in der Rheumatologie, Gastroenterologie und Dermatologie komplex, was angesichts des Fachkräftemangels, insbesondere der fachärztlichen Versorgung eine Herausforderung darstellt.

Ziele: Das Projekt "Delegation und Vernetzung bei chronisch-inflammatorischen Erkrankungen (Deliver Care) zielt darauf ab, ein Modell für die Delegation ärztlicher Tätigkeiten zu entwickeln. Eine Studie soll zeigen, dass die Betreuung durch nicht-ärztliches Personal in den verschiedenen Fachdisziplinen qualitativ hochwertig ist. Zudem werden Erfahrungen und Motivationen aller Beteiligten untersucht und ein Leitfaden zur Implementierung erstellt.

Umsetzung: Die Projekt wurde in Facharztpraxen und einer Hochschulambulanz durchgeführt, wobei traditionelle Denkweisen und Hierarchien überdacht werden mussten. Erste Ergebnisse zeigen keine Qualitätseinbußen und eine hohe Zufriedenheit bei Patient:innen und Mitarbeitenden. Der nächste Schritt ist die Implementierung des Modells in die tägliche Praxis weiterer Klinikambulanzen sowie in der Sekundärversorgung, unterstützt durch einen Leitfaden und ein Finanzierungskonzept.

Ergebnisse und Fazit: Die strukturierte Visite durch nicht-ärztliches Personal verbessert die Versorgung von Patient:innen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen und hat das Potenzial dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Patient:innen profitieren von mehr Zeit und verständlicheren Informationen, während das Pflegefachpersonal/MFA mehr Verantwortung übernehmen und Ärzt:innen dadurch frei werdende Ressourcen besser nutzen können. Die Implementierung dieses Modells bietet somit einen vielversprechenden Ansatz für eine effektivere Gesundheitsversorgung.

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