Hintergrund: Der Pflegemangel, gesetzliche Vorgaben und die Finanzierungsdefizite führen zu einer zunehmend schlechteren Patientenversorgung in deutschen Krankenhäusern.
Ziele: Ehrenamtliche Patientenbegleiter können hier eine sinnvolle Unterstützung bei der Unterhaltung und Betreuung der Patient:innen sein. Durch die Betreuung der Patient:innen wird auf den Stationen das medizinische Fachpersonal entlastet und den Patient:innen Ängste und Sorgen genommen und nach der Entlassung eine fortwährende Betreuung gesichert.
Methode: Die Begleiter:innen besuchten ausgesuchte, einsame und somit delirgefährdete Patient:innen auf den Stationen und verbrachten ca. eine Stunde Zeit mit Gesprächen, spielen, vorlesen oder meistens nur zuhören. Zusätzlich wurde eine OP-Begleitung angeboten, bei der die Patient:innen am Vortag den/die Begleiter:in kennenlernten, der/die sie dann bis in den OP und später vom Aufwachraum wieder auf die Station begleitete. Zur Unterstützung nach der Entlassung wurden Übergangsbegleiter:innen eingesetzt. Sie nahmen vor der Entlassung Kontakt zu den Patient:innen auf und unterstützten die Patient:innen bei der Organisation des häuslichen Umfeldes und der weiteren sozialen und medizinischen Betreuung.
Ergebnisse: Vom 1. Vom 1.7.17 bis 31.12.2023 wurden 13.000 Patientenbegleitungen in vier Krankenhäusern in 14 Stationen durchgeführt. Die Bewertung der Ehrenamtlichen nach Schulnoten zum Erfolg ihrer Arbeit lag im Mittel bei 1,3; die Bewertung der Patient:innen betrug im Mittel 1,2. Seit November 2020 wurden in der Unfallchirurgie 220 OP-Begleitungen durch Ehrenamtliche vorgenommen, die so erfolgreich waren, dass wir dies bei allen alten Patient:innen auch grundsätzlich bei einem Familienangehörigen anbieten. Seit 2022 konnten in einem Pilotprojekt 210 Übergangsbegleiter die Patienten erfolgreich zu Hause unterstützen.
Schlussfolgerung: Ehrenamtliches Engagement im und um das Krankenhaus ist eine wichtige Unterstützung bei alten und alleinstehenden Patient:innen und entlastet das medizinische Personal im Krankenhaus. Es ist eine win-win Situation für die Patient:innen, Begleiter:innen und entlastet das Klinkpersonal.
Fazit: Das Projekt kann auch als Blaupause für andere Krankenhäuser dienen. Alle Beteiligte (Patient:innen, Begleiter:innen, Schwestern, Ärzt:innen und Angehörige) empfanden das Projekt als sehr positiv und hilfreich. Das Outcome der Patient:innen verbessert sich.