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PSYrcle

Hintergrund: Angehörige der Gesundheitsberufe sind chronisch überlastet. Doch ‘Hilfe für Helfende’ ist weiterhin rar. Hohe Fluktuation, Verlassen des erlernten Gesundheitsberufs, aber auch die Entwicklung einer psychischen Erkrankung sind die Folge. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Ärztin suizidiert, um den Faktor 2,3 erhöht. Neben den Folgen für die einzelne Person beeinträchtigen die aktuellen Arbeitsbedingungen auch die Versorgungsqualität und stellen eine Gefahr für die Patientensicherheit dar.

Ziele: Als Zirkeltraining für die Psyche zielt das Lehr-/Lernangebot PSYrcle darauf ab, dass Gesundheitspersonal Zeichen psychischer Belastung bei sich und anderen erkennen, die Grenzen der eigenen Belastbarkeit wahrnehmen und für diese einstehen kann. Ohne die Wichtigkeit von Verhältnisprävention schmälern zu wollen, setzt PSYrcle den Fokus auf die Entwicklung, Stärkung und nachhaltige Ausübung individueller Strategien zur Bewältigung und Reduktion psychischer Belastungen. Umsetzung: PSYrcle geht auf ehrenamtliche Arbeit im Rahmen von Blaupause – Initiative für mentale Gesundheit im Gesundheitswesen e.V. zurück. Das so entwickelte Lehr-/Lernkonzept ist seit Sommer 2021 Bestandteil des HeiCuMed-Curriculums. Darüber hinaus werden einzelne Elemente als Workshops angeboten und das Konzept regelmäßig auf Kongressen der Fachwelt vorgestellt.

Ergebnisse: Die Evaluation des nach dem PSYrcle-Konzept durchgeführten vorklinischen Wahlfachs in Heidelberg (n=59) zeigt die persönliche wie fachliche Relevanz der Inhalte für Medizinstudierende. Anfragen, PSYrcle vorzustellen respektive durchzuführen, wurden für das Jahr 2024 bereits von den Medi-Meisterschaften, dem Ergotherapie-Kongress und der Nordwestdeutschen Gesellschaft für ärztliche Fortbildung e.V. an Blaupause herangetragen.

Fazit: PSYrcle antwortet professionsübergreifend auf einen Bedarf von Gesundheitspersonal nach vertiefter Auseinandersetzung mit der je eigenen mentalen Gesundheit. Mit seinem Fokus auf die Stärkung von Resilienz und Ressourcen stärkt es zugleich die persönliche (Weiter-)Entwicklung der Teilnehmer:innen. Außerdem kann die Intervention zu einem offeneren, entstigmatisierten Umgang mit psychischer Erkrankung von pflegerischem, ärztlichem und therapeutischem Personal beitragen. Einer Ausweitung des Konzepts stehen aktuell insbesondere die begrenzten finanziellen wie personalen Ressourcen des gemeinnützigen Vereins Blaupause entgegen.

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