An Krebs erkrankte Menschen werden künftig u.a. die größte Patientengruppe in Kliniken und Praxen ausmachen. Damit steigt einerseits quantitativ der Bedarf an Fachpflegenden mit onkologischer Qualifikation. Darüber hinaus sind qualitativ in der onkologischen Pflege spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich. So wird der Bereich durch eine Vielzahl neuer Therapien und Medikamente mit einhergehenden Nebenwirkungen komplexer. Der Trend zur Ambulantisierung bringt neue Aufgaben mit sich.
Auch die Begleitung Krebskranker erfordert besondere Gesprächs- und Beratungskompetenzen, für die Pflegende in der Onkologie entsprechend weitergebildet sein müssen. Werden onkologische Fachpflegekräfte dann ihren Kompetenzen gemäß eingesetzt, fördert dies nicht nur die Berufszufriedenheit der Pflegenden, sondern auch die Versorgungsqualität und Zufriedenheit der Patient:innen. Nur wenn onkologische Fachkräfte entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden und einen eigenständigen Arbeitsbereich erhalten, werden sie letztendlich auch in ihrem Beruf zufrieden sein.
Das Asklepios Klinikum Barmbek wurde im Jahr 2016 zum ersten Mal als Onkologisches Zentrum zertifiziert. Außerdem hat die Klinik im Jahr 2019 die erste Fachweiterbildung Onkologische Fachpflege nach stattlichen Vorgaben zusammen mit dem Asklepios Tumorzentrum Hamburg auf die Beine gestellt. Im Jahr 2022 wurde das Konzept über den effizienten Einsatz von Onkologischen Fachpflegekräften umgesetzt. Wir haben Arbeitsfelder definiert, in denen die Absolvent:innen der Fachweiterbildung arbeiten. Bis heute haben wir durch verschiedene Kurse 28 Fachpflegekräfte ausgebildet und entsprechend eingesetzt. Seitdem haben wir in dem Bereich keinen Personalverlust erlitten, stattdessen haben wir neue Kräfte dazu bekommen. Durch den Einsatz von Onkologischen Fachpflegekräften entsprechend ihrer Qualifikation steigert sich die Qualität der pflegerischen Versorgung im Stationsalltag. Von dieser neuen Rolle profitieren besonders Patient:innen, Pflegerische Mitarbeiter:innen, Unternehmen, aber letztendlich auch die Fachkraft selbst, die damit einen interessanten und vielseitigen Arbeitsplatz hat.