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Barrierefreie mobile Untersuchungsanforderung im Krankenhaus

Ein Kernbestandteil der ärztlichen Behandlung ist die Planung und Koordination diagnostischer und therapeutischer Leistungen. Die Anforderung derartiger Leistungen erfolgt über einen sog. klinischen Auftrag, z.B. für Röntgen- oder Laboruntersuchungen. Dieser klinische Auftrag ist ein standardisiertes elektronisches Dokument im klinischen Informationssystem (KIS; i.s.h.med, Cerner Health Services, Berlin) unseres Hauses, welches zur Anmeldung einer Vielzahl von Funktionsuntersuchungen und Eingriffen genutzt wird.

Regelhaft wird dieses Dokument zur Bahnung eines Behandlungspfads angelegt und nachfolgend die Terminierung der Untersuchung telefonisch mit der durchführenden Abteilung koordiniert. Unter anderem generieren hierbei Hotline-Warteschleifen signifikante Verzögerungen im Workflow.

Zudem lässt das standardisierte klinische Auftragsdokument wenig Raum für „weiche Kommunikation“, beispielsweise ob eine Untersuchung dringend tagesgleich erfolgen muss, lediglich vor Beendigung des klinischen Aufenthalts oder gar in einer frei wählbaren künftigen Kalenderwoche.

Die App ukw.mobile, welche das KIS auf eine mobile Plattform spiegelt, wurde unter Integration einer kommerziell erhältlichen Spracherkennungssoftware (Dragon Medical, Nuance, Burlington, USA) um die Funktionalität einer Diktatanforderung für radiologische Anordnungen erweitert. Seit März 2020 können behandelnde Ärzt:innen so nach Fallauswahl über die App oder durch Einscannen eines identifizierenden Barcodes am Patientenhandgelenk unmittelbar mittels Sprachdiktat eine Leistungsanforderung in das KIS einspeisen. Mit diesem System kann ein Untersuchungssauftrag dementsprechend ortsunabhängig und ohne technische Hürden direkt bei Indikationsstellung, z.B. im Rahmen der klinischen Visite, hinterlegt werden. Die bisher notwendige telefonische Koordination zur Terminvergabe entfällt.

Dieser Prozess wird unterstützt durch künstliche Intelligenz (KI), welche eine Vorbelegung der zu befüllenden Felder des klinischen Auftragsdokuments, sowie der geeigneten Kennziffer im Leistungskatalog bereitstellt.

Analog zum konventionellen, PC-basierten Workflow wird schließlich durch speziell geschulte medizinische Fachangestellte im zentralen Leistungsstellenmanagement (ZLM) basierend auf dem Diktat bzw. dem KI-Ergebnis das KIS-Auftragsdokument erstellt und die Untersuchung entsprechend der Terminwünsche koordiniert.

Förderung: Vom Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst STMWK) gefördertes Digitalisierungsprojekt „Digitalisierungszentrum Präzisions- und Telemedizin (DZ.PTM)“

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