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Glioblastome und Sport: Verbessert ein persönliches Trainingsprogramm körperliche Verfassung und Lebensqualität von Hirntumorpatienten? (Studienkürzel/Kurzname: „Mobil mit Hirntumor“)MMH)

Hintergrund

Mit ca. 4800 Neuerkrankungen/J in Deutschland gehören Glioblastome zwar zu den seltenen Tumorerkrankungen, aber mit einer ausgesprochen schlechten Prognose. Zu körperlichen und kognitiven Einschränkungen, können epileptische Anfälle und Stimmungsschwankungen die Lebensqualität erheblich einschränken. Neben Gesprächen bietet körperliche Aktivität onkologischen Patient:innen eine ausgezeichnete Möglichkeit, wieder aktiv zu werden, Selbstvertrauen zurückzugewinnen, Lebensfreude zu erfahren, geistig “beweglicher” zu werden und v.a. im Alltag wieder besser zurechtzukommen. Doch wie, wenn das ganze Leben aus den Fugen geraten ist und Hirntumorpatienten bis heute von körperlicher Aktivität oft abgeraten wird? Nach über 4000 Trainingseinheiten ohne Komplikationen und zahlreichen positiven Rückmeldungen von Hirntumorpatient:innen möchten wir diese Daten in dieser prospektiven Sportstudie für Glioblastompatienten (MMH) systematisch erheben.

Ziele

Ziel dieser Studie ist, trotz laufender Chemotherapie eine durchschnittlich 15%-ige Leistungssteigerung der körperlichen Fitness (Watt/kg Körpergewicht bei 75% der maximalen altersadaptierten Herzfrequenz; objektiviert in der Spiroergometrie) zu erreichen. Sekundäre Prüfziele sind Lebensqualität, Stimmung und Kognition.

Umsetzung

Über 4 Monate erfolgt 2x/Woche ein 50-minütiges Einzeltraining mit einem /einer speziell ausgebildeten Trainer:in. Trainingsinhalte sind Ausdauer, Kraft und Koordination. Es folgen 2 weitere Monate, in denen die Patient:innen alleine weiter trainieren und nur noch 2x/Monat eine Supervision durch den/die Trainer:in erhalten.  Eine abschließende Spiroergometrie zeigt, inwiefern der/die Patient:in das Erreichte halten kann. Über den gesamten 6-monatigen Zeitraum erfolgt zusätzlich eine kontinuierliche Messung der körperlichen Aktivität durch einen Fitnesstracker, 4-wöchig Fragebögen zu Lebensqualität und Stimmung sowie 8-wöchig eine kognitive Testung.

Ergebnisse

Bislang konnten in Münster konsekutiv 198 Glioblastompatienten gescreent werden.  37 Patient:innen erhielten eine erste Spiroergometrie und 26 Pat. konnten eingeschlossen werden, dazu kommen 6 Patient:innen am Studienstandort Homburg/Saar. 22 Patient_innen haben bislang den primären Endpunkt erreicht. Im Durchschnitt konnten nach 4 Monaten Training Leistungssteigerungen im Mittel von ca. 20% erreicht werden.

Fazit

Die ersten Daten zeigen, dass das Training sicher durchführbar ist und das primäre Prüfziel erreicht wird.

Förderung: Eine Co-Finanzierung erfolgt bislang durch: Barbara und Wilfried Mohr-Stiftung, Förderverein Zentrales Nervensystem e.V., Klinik für Neurochirurgie, UKM;  Sparkasse Münsterland-Ost

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