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Digitale, App-basierte Unterstützung für Menschen mit Krebserkrankungen – Wirksamkeit der Mika-App auf die psychische Belastung

Hintergrund

Psychische Belastungen bei Krebspatient:innen sind im Rahmen der Erkrankung weit verbreitet. Auch wenn es viele evidenzbasierte Unterstützungsangebote gibt, können diese flächendeckend noch nicht gewährleistet werden. Digitale Unterstützungsangebote bieten daher neue innovative Möglichkeiten Patient:innen angemessen und schnell zu versorgen. Mika ist ein App-basiertes Unterstützungsprogramm, welches für Krebspatient:innen aller Tumorentitäten ganzheitlich und individualisiert Belastungen der Erkrankung reduzieren und Selbstmanagementkompetenzen stärken soll.

Ziel

Ziel des Projekts ist die Evaluation der Wirksamkeit der Mika-App auf die psychische Belastung (Distress, primärer Endpunkt), sowie Angst, Depression, Lebensqualität und Fatigue (sekundäre Endpunkte) von Krebspatient:innen. Die App ermöglicht es den Betroffenen sich in drei Modulen evidenzbasiert über ihre Erkrankung und Behandlung zu informieren und aktiv an dem Umgang mit Belastungen zu arbeiten. Alle Inhalte werden durch einen Künstlichen Intelligenz (KI)-Algorithmus individuell an die Bedürfnisse der Patient:innen angepasst.

Umsetzung

In einem deutschlandweiten Randomized Controlled Trial (RCT) wurde eine Interventionsgruppe (IG, Nutzung Mika-App) mit einer Wartelisten-Kontrollgruppe (KG) verglichen. Über einen Zeitraum von 12 Wochen wurden insgesamt vier online Fragebögen ausgefüllt. Nach dem Abschluss der Erhebung erhielt die KG ebenfalls Zugang zu Mika. Die Erhebung wurde im März 2022 abgeschlossen. Es konnten 218 Personen in die Studie eingeschlossen werden. Die IG zeigte im Vergleich zur KG eine signifikante Verbesserung der psychischen Belastung, Symptomen der Angst und Depression, und der Fatigue über die Zeit. Es konnte kein Gruppenunterschied für die Lebensqualität festgestellt werden. Die Wirkungsweise der App soll in weiterführenden Analysen genauer untersucht werden.

Ergebnis

Mika als digitales patientenzentriertes Unterstützungsprogramm zeigt breite Effekte auf die psychischen Belastungen der Betroffenen und kann damit zur Verbesserung der Qualität und Zugänglichkeit der Versorgung beitragen. Die App kann dabei niederschwellig viele Patient:innen erreichen und damit die Anforderungen an das Gesundheitssystem und das Behandlungsteam reduzieren. Eine Integration der App in die klinische Versorgung erscheint sinnvoll. In nachfolgenden Trials soll die Wirksamkeit der App unter klinischen Routinebedingungen untersucht werden und patientenseitigen und institutionellen Wirkfaktoren identifiziert werden.

Förderung: Drittmittelförderung durch Fosanis GmbH, Berlin

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