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In der Kürze liegt die Würze: Kompaktbehandlung von Zwangsstörungen

Hintergrund

Zwangsstörungen verursachen großes Leid für Betroffene und deren Angehörige und gehen mit hohen volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kosten einher. Das Bergen 4-day Treatment (B4DT) ist eine Kompaktbehandlung, die hohe Remissionsraten (70%) in norwegischen Studien erzielte. Es handelt sich um eine Kombination aus hochfrequenter Einzel- und Gruppentherapie, bei der Patient:innen über mehrere Stunden täglich eng begleitet Expositionsübungen durchführen. In Deutschland war diese Art der Behandlung bisher jedoch nicht verfügbar.

Ziele

Die Antragsteller:innen haben als einziges deutsches Zentrum das B4DT eingeführt und in einer Pilotstudie die Machbarkeit, Akzeptanz und Wirksamkeit des B4DT untersucht.

Umsetzung

Insgesamt 14 Patient:innen erhielten bisher die B4DT-Behandlung (tagesklinisches Setting). Primärer Outcome sind die Yale-Brown Obsessive Compulsive-Scale (Y-BOCS). Weitere sekundäre Endpunkte sind u.a. der Selbstwert (RSE) und die Patient:innen-Zufriedenheit (ZUF-8). Die Patient:innen wurden vor (t0), eine Woche (t1) nach der viertägigen Behandlung untersucht. Mit dem vorliegenden Antrag möchten wir die Erhebung von 12 Monats Katamnesen beantragen.

Ergebnisse

Von t0 zu t1 verbesserte sich die Zwangssymptomatik (Y-BOCS; d = 1.6, CI95%[.797 – 2.41]) und der Selbstwert (RSE; d = 0.8, CI95%[0.73– 1.29]) mit jeweils großer Effektstärke. Ferner zeigte sich eine äußerst hohe Patient:innen-Zufriedenheit. Die längerfristige Wirksamkeit über 12 Monate soll mit dem vorliegenden Projekt untersucht werden.

Fazit

Die Durchführung des B4DT in Deutschland ist im tagesklinischen Setting machbar bei hoher Patient:innen-Zufriedenheit und einer Bestätigung der kurzfristigen Wirksamkeit. Die längerfristige Wirksamkeit soll mit dem aktuellen Projekt untersucht werden, um das Fundament für eine grundlegende Veränderung der Versorgung im Sinne der Patientenorientierung dieser Betroffenen zu legen.

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