Die Tracheotomie stellt heutzutage einen Routineeingriff dar (Spataro et al., 2017). Die Versorgung dieser Patient:innen wird jedoch als eine „high risk-low incidence“-Tätigkeit angesehen (Paul, 2010; Smith-Miller, 2006). Das bedeutet, dass sie im Vergleich zu anderen Aufgaben selten vorkommt, dafür aber viele Risiken für die Patient:innen mit sich bringt. Nicht nur in Deutschland ist die Versorgung dieser Patient:innen auf einzelne spezielle (Fach-)Bereiche fokussiert, was abseits davon zu Unsicherheiten führt (Paul, 2010). Durch den Einsatz von spezialisierten Pflegefachpersonen lassen sich die Komplikationen reduzieren (Sodhi et al., 2014).
Durch ein pflegerisches-Konsilteam sollen im Universitätsklinikum Freiburg (UKF) Patient:innen mit Tracheostoma sicher betreut werden. Im Fokus stehen dabei Bereiche, in welchen diese Patient:innen seltener betreut werden. Neben den sicheren und komplikationsfreien Verläufen dieser Patient:innen, soll auch die Kompetenz der Mitarbeitenden weiterentwickelt werden. Pflegefachpersonen und Ärztinnen/Ärzte können auf einem niederschwelligen Weg ein Konsil an das pflegerische-Konsilteam stellen.
Der pflegerische Konsildienst für Patient:innen mit Tracheostoma wurde im Rahmen eines Projektes zur Qualitätsentwicklung am UKF umgesetzt. Das pflegerische-Konsilteam wird von einer Pflegeexpertin APN (DBfK, SBK & ÖGKV (2013) mit dem Schwerpunkt auf der Versorgung von Patient:innen mit Tracheostoma geleitet.
Von Mai 2021 bis November 2022 wurden klinikumsweit 40 Konsile durch das Konsilteam durchgeführt. Aufgrund der vielen und vielfältigen Anmeldungen kann eine gute Annahme durch Pflegefachpersonen, Ärztinnen/Ärzten und Patient:innen des UKF abgeleitet werden.
Durch die hohe Nachfrage und positiven Rückmeldungen kann von einer erfolgreichen Implementierung gesprochen werden. Die vielfältigen Anmeldungsgründe sprechen für eine hohe Unsicherheit und die Komplexität in der Versorgung. Auch Ärztinnen und Ärzte greifen auf den pflegerischen Konsildienst zurück. Durch die direkte Unterstützung vor Ort ist eine fachgerechte Versorgung für die Betroffenen direkt spürbar.