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Hilfe nach Schlaganfall

Der akute Schlaganfall stellt in den westlichen Industrienationen die vierthäufigste Todesursache und häufigste Ursache für erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter dar. Neben den individuellen Folgen entstehen dadurch erhebliche gesundheitsökonomische Belastungen.

Ziele

Die sektorenübergreifende Nachbetreuung der Patient:innen durch ein strukturiertes Case Management zur Fortführung der medikamentösen Sekundärprophylaxe nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ist das Hauptziel von SOS-Care.

Ein weiteres Ziel ist es, die betroffenen Patient:innen sowie die Angehörigen durch Information, Aufklärung (Edukationspfad) zu unterstützen. Dadurch sollen vor allem erneute Schlaganfälle vermieden werden. Primäre Endziele sind die Senkung der Rezidivrate, der stationären Pflegebedürftigkeit und der Mortalität und die Steigerung von Patientenzufriedenheit und Lebensqualität. Sekundäre Endziele sind eine vollständige Sekundärprophylaxe und die Erreichung der vorgegebenen Zielvereinbarungen in Bezug auf Blutdruck, BMI, Rauchen, Ernährung und spezifischer Blutwerte.

Umsetzung und Ergebnisse

Ein standardisierter Behandlungspfad und unser Managementhandbuch beschreibt die Aufgaben des CM in der einjährigen Nachbetreuung von Patient:innen mit Schlaganfall oder TIA. Es findet statt:

  • ein Informationsgespräch in der Klinik,
  • ein persönlicher Hausbesuch,
  • mindestens vierteljährliche Telefonkontakte sowie ein
  • persönliches Abschlussgespräch.

Zielparameter für vaskuläre Risikofaktoren werden in Anlehnung an geltende Schlaganfall-Leitlinien für jeden Patienten individuell definiert. Bei den regelmäßigen Kontrollen werden diese überprüft, wenn notwendig wird interveniert. Bereits abgeschlossen ist eine prospektive Kohortenstudie die den positiven Effekt des Nachsorgeprogrammes auf die Schlaganfallrezidivrate, die Mortalität und die erwähnten Zielerreichungen deutlich aufzeigt.

Die durch SOS-Care betreuten Patient:innen profitieren in vielerlei Hinsicht von diesem Angebot. Der Mehrwert für das Gesundheitssystem ergibt sich aus der Senkung der Rezidivrate, der Lebensstilmodifizierung und der höheren Patientenzufriedenheit. In der SOS-Care-Gruppe zeigte sich eine deutliche reduzierte Rezidivrate im Vergleich zur Kontrollgruppe (s. Publikationen: https://www.sos-net.de/das-netzwerk/struktur/sos-care ). Ebenso zeigte sich ein deutlicher Unterschied bei der Blutdruckeinstellung, der vollständigen Sekundärprophylaxe und bei der stationären Pflegebedürftigkeit.

Seit 2018 wird das Team durch einen zertifizierten Schlaganfallhelfer ergänzt, der kostenträgerunabhängig Patient:innen und Angehörige aus eigener Erfahrung beraten kann ( https://youtu.be/rQQ4MtMsHxY)

Förderung: SMS, ESF, EFRE

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