Sarkome sind seltene maligne Tumoren des Stütz- und Bewegungsapparates, diese zu erkennen obliegt dem spezialisierten Tumororthopäden. Die Notwendigkeit einer schnellen Erkennung und Zuführung einer multidisziplinären Behandlung von Sarkomen aus einer Vielzahl von benignen Tumoren und tumorartigen Erkrankungen bedarf einer Optimierung im Umgang mit personellen, zeitlichen und örtlichen Ressourcen.
Das primäre Ziel des Projektes besteht in der Umsetzung einer telemedizinisch geführten Sarkomambulanz. Damit ist erstmalig möglich, Patienten:innen durch Spezialisten einen entsprechend diagnoseangepassten Erstvorstellungstermin zu geben und vermeidet lange Wartezeiten für ein ungefiltertes Patientengut. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit unzureichend bildgebend vorbereiteten Patienten: innen einen zu frühen oder gar unnötigen Ambulanzaufenthalt zu vermeiden. Weiters besteht die Möglichkeit bei derartig spezialisierten medizinischen Sektor für Patient:innen Behandlungspfade zu entwickeln, um Patient:innenmit sowohl bösartigen (Fasttrack), als auch gutartigen Tumoren und Patient:innenmit Metastasen die zeitgerechte und notwendige Behandlung zu ermöglichen. Zukünftige Ziele bestehen in der Anschaffung eines Multimediaambulanzraumes, für die Möglichkeit von Face-to-face Konsultationen von Spezialisten:innen und ihren Patienten:innen, ohne Anreise- und Wartezeiten, aber auch face-to-face Coaching von Zuweisern:innen in einem virtuellen Raum in der Anleitung zur Weiterbehandlung.
Im nunmehr 3. Jahr des Angebotes der Telemedizin, konnte eine Zunahme des Anteils telemedizinischer Erstkontakte von Sarkompatient:innen verzeichnet werden. Es zeichnet sich auch ein Nutzen einer Reduktion von nicht zwingend notwendigen analogen Ambulanzaufenthalten für Patient:innen ab. Die Erfahrungen der ersten 1000 Patient:innen werden einer Strukturanalyse unterzogen. Diese legt den Grundstein zur weiteren, intensiveren Auseinandersetzung mit zuweisenden Ärzten:innen und Zuweiser:innen, aber auch nachbehandelnden oder therapieübernehmenden medizinischen Institutionen . Eine zentrale Schnittstelle in der Kommunikation wird künftig eine Studynurse bilden, die über ein Preisgeld des Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung angestellt werden wird.
Förderung: "Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung"