Die LungenClinic eröffnete im April 2019 als erstes Haus in ganz Norddeutschland seine Pneumologische Frührehabilitation. Im Rahmen des stationären Angebots stehen hier aktuell 14 klinische Therapieplätze für Patient:innen zur Verfügung. Die Pneumologische Frührehabilitation stellt eine frühzeitig einsetzende rehabilitationsmedizinische Behandlung von Patient:innen dar, die aufgrund eines akuten Gesundheitsproblems mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Funktionalität stationär behandlungspflichtig sind. Die Frührehabilitation verfolgt das Ziel, die Beeinträchtigungen der Körperfunktionen zu reduzieren bzw. zu minimieren, die Alltagsfähigkeiten zu verbessern, um letztlich die Teilhabe der Patient:innen zu erreichen.
Die Behandlung in der Frührehabilitation stellt den ersten und sehr wichtigen Schritt der rehabilitativen Behandlungskette dar und schließt somit eine Versorgungslücke, da die entsprechenden Patient:innen zuvor nicht ausreichend gut versorgt werden konnten und die damit verbundenen Leistungen wirtschaftlich auch nicht abgebildet werden konnten. Werden die entsprechenden Voraussetzungen für eine frührehabilitative Behandlung erfüllt, werden die Leistungen entweder über die jeweiligen OPS-getriggerten Entgelte oder über krankenhausindividuell verhandelte Tagessätze vergütet. Damit grenzt sich die frührehabilitative Behandlung von einer Rehabilitation in einer Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtung ab.
Die Pneumologische Frührehabilitation versorgt Patient:innen, die nach schwerer akuter Erkrankung der Atmungsorgane in der Regel auf einer Intensiv-/Weaningstation längere Zeit invasiv beatmet wurden. Erfolgt das Weaning idealerweise auf einer zertifizierten Weaningstation, sind supportive Therapien bereits Bestandteil der Weaning-Komplexbehandlung. So ist anschließend gewährleistet, den Patient:innen einen reibungslosen Übergang in die Pneumologische Frührehabilitation zu ermöglichen.
Die Pneumologische Frührehabilitation optimiert den gesamten Behandlungsverlauf von schwerkranken Patient:innnen von der Intensiv-/Weaningstation über die Frührehabilitation bis zur außerklinischen Weiterversorgung und schließt damit eine Lücke in dem Behandlungsverlauf. Das Ziel bei chronischen Erkrankungen, wie z.B. der COPD mit chronisch ventilatorischer Insuffizienz, die Frequenz der stationären Behandlungen zu reduzieren und somit den Drehtüreffekt zu verringern, kann mit dieser zusätzlichen Form der Behandlung meistens erfolgreich umgesetzt werden.