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Der Index for Neonatal Safety (INeS): Ein auf Patient Safety II basierendes, neues Messinstrument zur Erhebung und Verbesserung der Patienten- und Mitarbeitersicherheit in der neonatologischen Erstversorgung

Hintergrund

Bisher gibt es im komplexen Gesundheitssystem nur begrenzte Möglichkeiten, die Sicherheit von Patient:innen und Mitarbeiter:innen zu messen. Die derzeitigen Messmethoden decken oft nur einige sicherheitsrelevante Bereiche ab, während andere, wie beispielsweise die Neonatologie, unzureichend dargestellt werden.

Ziel

Ein Ziel dieses Projektes war es, ein standardisiertes Messwerkzeug zu entwickeln, das eine zuverlässige und quantitative Messung der Sicherheit im neonatologischen Erstversorgungsbereich ermöglicht.

Methodik

Der Index for Neonatal Safety (INeS) wurde von einem interdisziplinären und interprofessionellen Expert:innenteam entwickelt und bezieht sich in einem ersten Schritt auf die Versorgung von Neugeborenen direkt nach der Geburt. Vier relevante Dimensionen für die Patienten- und Mitarbeitersicherheit wurden definiert:

  1. Medizinische (technische) Fertigkeiten und nicht-medizinische Fähigkeiten (Crisis Resource Management);
  2. vorherrschende Patientensicherheitskultur der Abteilung;
  3. Notfallmaterial und Ausstattung und
  4. Prozesse und Organisation.

Für jede Dimension wurden geeignete standardisierte, quantitative Messmethoden recherchiert. Da für die Dimensionen 3 und 4 keine geeigneten Instrumente gefunden werden konnten, wurde im Rahmen eines DELPHI-Prozesses je ein eigener Score für deren Evaluierung entwickelt. In einem Pilotprojekt wurde INeS erstmalig in einem deutschen Perinatalzentrum getestet.

Ergebnisse

Alle vier Dimensionen konnten mittels der ausgewählten Testmethoden im Rahmen des Pilotprojekts erfolgreich evaluiert werden: Jede Dimension konnte für sich quantitativ bewertet werden. Drei der vier Dimensionen erreichten den vordefinierten Schwellenwert von 60 Prozent der maximal möglichen Punkte für eine ausreichende Patientensicherheit. In der Dimension Standards/Prozesse wurde mit 44 Prozent ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis festgehalten.

Schlussfolgerung

INeS zeigte sich im Pilotprojekt als gut durchführbar, und erlaubt eine Gesamtbeurteilung der Patientensicherheit, aber auch Einblicke in die Details der Neugeborenenversorgung. Die Resultate können so den Status der Sicherheit an der Abteilung abbilden (und ermöglichen auch die Evaluierung im Langzeit-Verlauf bzw. den Vergleich mit anderen Abteilungen). INeS bietet darüber hinaus auch zahlreiche Optimierungsvorschläge, wie die Sicherheit in der Versorgung von Neugeborenen für die PatientInnen und MitarbeiterInnen erhöht werden kann.

Förderung: Starter Grant des Comprehensive Center for Pediatrics (CCP) der Medizinischen Universität Wien mit dem Schwerpunkt Patient safety research/new media

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