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„Qualitätsmanagement in der außerklinischen Intensivpflege neu denken“

Die DEUTSCHEFACHPFLEGE (DF) versorgt über 1.850 Intensiv-Klient:innen (QM- & Unternehmensbericht 2022) in Wohngemeinschaften und zuhause. Das „Qualitätsmanagement in der außerklinischen Intensivpflege neu denken“, war ein Hauptthema im Jahr 2020. Die Expert:innen schlugen ein Fachteam medizinische Behandlungspflege („FmB“) vor, das den Klient:innen, Ärzt:innen sowie Pflegenden zur Seite steht, um eine noch vertrauensvollere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Unter dem Vorzeichen der Orientierung an den Bedarfen der Klient:innen sollte es Aufgabe des FmB sein, im Rahmen von regelmäßigen Visiten neben der pflegerischen, auch die meist hochkomplexe medizinische Versorgungsstruktur der Klient:innen mit außerklinischem Intensivpflegebedarf sicherzustellen, auszubauen und zu verbessern.

Hierfür wurden einheitliche Prozesse für die Überleitung aus der Klinik und die Versorgung in der Außerklinik definiert. Das FmB sollte eng mit den Haus- und Fachärzt*innen und weiteren Netzwerkpartnern zusammenarbeiten. 2021 nahm das FmB seine Arbeit auf. Es sucht die Klient:innen im Rahmen einer Regelvisite auf, bei Bedarf auch öfter, und ist 24/7 für die Klient:innen und Pflegenden erreichbar. Es begleitet bei Visiten, Therapiemaßnahmen und Umsetzung von Behandlungsplänen. Ein engmaschiges Monitoring erfolgt über ein von der DF entwickeltes Frühwarnsystem (FWS), das die Pflegenden mehrmals täglich anwenden. Dieses zukunftsweisende System befindet sich noch in der Praxiserprobung. Zeigt das FWS eine Zustandsveränderung eines Klienten / einer Klientin an, wird das FmB kontaktiert, das nach einem standardisierten Prozess reagiert.

In Zahlen

Das FmB umfasst 33 Atmungstherapeut:innen sowie Pflegefachkräfte mit der Fachweiterbildung Anästhesie- und Intensivmedizin und ist für die Anwendung von Telemedizin ausgestattet. Eine Abdeckung von rund 80 Prozent der Versorgungen mit 1.600 monatlich absolvierten Visiten wurde erreicht. Die Einsätze des Fachteams zeigen bereits positive Effekte: Bei 210 dokumentierten Ereignissen im Januar 2023 konnten 71 Krankenhaus-einweisungen per Anruf, Televisite oder „vor Ort Tätigkeit“ vermieden werden. Der hohe Anteil von Zwischenfällen, die laut FWS im Bereich niedriger Reaktionswerte (0-2) lag, wurde gezielt und zeitnah in FmB-Visiten behandelt.

Die Evaluation aller Fälle zeigt eine hohe Wirksamkeit des innovativen Projekts, die Pflegenden schätzen die Unterstützung durch das FmB und der Einsatz von telemedizinischen Möglichkeiten bewährt sich.

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