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EIROPA - EInführung der ROlle „PHYSICIAN ASSISTANCE“ auf einer unfallchirurgisch-alterstraumatologischen Station

Hintergrund

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen erreicht längst auch den ärztlichen Dienst und erfordert interprofessionelle Versorgungskonzepte, um zukünftig die hochqualitative Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Dabei stoßen innovative Konzepte zur Implementierung neuer Berufsgruppen häufig auf rigide Strukturen und große Skepsis.

Ziel

Ziel des Projektes war die Effekte durch die Einführung der Rolle „Physician Assistant“ (PA) im ärztlichen Team einer Unfallchirurgischen Klinik mit primärem Einsatzschwerpunkt auf einer alterstraumatologischen Station zu evaluieren.

Projektaufbau

Im Rahmen von zwei Projekttagen wurde das Projekt nach der Kaizen-Blitz-Technik unter Beteiligung verschiedener Berufsgruppen (Ärzte, Pflege, PA, Personalabteilung) konzeptioniert, ein Tätigkeitsprofil für die PA unter Berücksichtigung der Vorgaben aus dem Positionspapier der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen Bundesvereinigung erarbeitet und eine Recherche zur sinnvollen Projektevaluation eingeleitet. Die Projektevaluation erfolgte anhand einer etablierten Mitarbeiterbefragung, die durch weiter spezifizierte Fragen ergänzt wurde. 

Ergebnisse

Die Rolle PA trägt wesentlich zur Verbesserung der Kontinuität bei der Beurteilung und Behandlung der in der Alterstraumatologie oft sehr komplexen Patientenfälle bei. Zuvor auftretende Informationsbrüche und -verluste durch die dienst- und weiterbildungsbedingt unvermeidlichen ärztlichen Personalwechsel im Stationsdienst wurden minimiert. Die anfangs vorhandene Unsicherheit im Umgang mit der neuen Berufsgruppe wandelte sich trotz der rechtlich weiterhin unveränderten Rahmenbedingungen hin zu einer Forderung nach mehr Aufgabenbereichen und Verantwortung für die PA. Der weit überwiegende Teil der beteiligten Berufsgruppen sah für sich und die Patienten positive Effekte. Negative Auswirkungen auf die Patientenzufriedenheit und -sicherheit wurden überzeugend verneint.

Fazit

Ein Team aus Assistenzarzt und PA zur Betreuung einer alterstraumatologischen Station ist kostengünstiger als zwei Assistenzärzte und führt zu einer höheren Kontinuität und dadurch höheren Qualität der Patientenbetreuung. Es ermöglicht Ärztinnen und Ärzten Freiräume für eine optimierte ärztliche Weiterbildung. Eine Integration der PA-Rolle in Funktionsbereiche wie die Zentrale Notaufnahme und chirurgische Ambulanzen und damit in Bereitschafts- und Rufdienste verspricht eine weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen für junge Chirurgen und Chirurginnen.

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