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Schnelle Übertragung von (komplexen) Informationen und Vermeidung zeitaufwendiger und redundanter Laufwege in der Patient:innenbetreuung

Hintergrund und Ziele

Während stationärer Aufenthalte ist die prompte Kommunikation zwischen Patient:innen und Pflegekräften unverzichtbar. Hierzu setzen die meisten Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auf rein analog-akustische Klingelsysteme. Durch eine smarte App, welche die Vermittlung aller Patient:innenanliegen niederschwellig ermöglicht, böte sich die Möglichkeit den Informationsaustausch fundiert, raumübergreifend und barrierefrei zu gestalten. Eine solche Lösung optimiert zudem die vorhandenen knappen Ressourcen in der Pflegeinfrastruktur, da redundante Laufwege reduziert, aufwendige Dokumentationen automatisiert und Pflegeanliegen nach Stakeholder zu kategorisiert (Pfleger:in, Servicekräfte, Ärzt:innen) werden können.

Umsetzung

Mit dem Projekt "Helpchat" erfolgt die Umsetzung der innovativen der intuitiv gestalteten App für Smartphones, Tablet und Smartwatch unter Federführung der Klinik und Poliklinik für Mund- Kiefer- und Plastischen Gesichtschirurgie (MKG) der Universitätsmedizin Rostock.

Die Entwicklung beinhaltete die Ausarbeitung des App-Konzepts mit Einbindung von Patient:innen, Pfleger:innen und Ärzt:innen, die praktische Umsetzung im Rahmen einer Ausgründung, das Umsetzen eines Daten- und Sicherheitskonzepts und die ausführliche Erprobung im Rahmen einer klinischen Anwenderstudie an der Universitätsmedizin Rostock. Seit Oktober 2021 befindet sich der Prototyp der Helpchat-App auf der Station für MKG- und Unfallchirurgie (Universitätsmedizin Rostock) im Einsatz und wird kontinuierlich optimiert.

In der laufenden Anwenderstudie (Pflegekräfte und Patient:innen) zeichnet sich ein klinischer Nutzen ab. Für die Pflegekräfte verkürzten sich die Laufwege bei Hol- und Bring-Aufgaben. Teilweise konnten mehrere Aufgaben in einem Gang erledigt werden. Patient:innen konnten die Anwendung selbstständig mittels QR-Code-Anmeldung und Pflegeanliegen-Auswahl auf einer Piktogrammoberfläche (sog. Pflegekacheln) nutzen. Die App-Gestaltung wurde durch Anwender:innen als intuitiv bewertet. Bei körperlich eingeschränkten Patient:innen (beispielsweise im Rahmen einer Tracheotomie) war ein Überwinden der Sprechbarriere mittels Helpchat möglich. Hochinfektiöse Patient:innen (SARS-CoV-2, 3-MRGN) erhielten die Möglichkeit zur kontaktlosen Kommunikation mit Pflegekräften. Optimierungspotentiale zeigten sich hingegen in der Nutzbarkeit durch Patient:innen ohne vorherige Smartdevice-Erfahrung sowie bei Patient:innen bei Lähmung oder Verletzung der oberen Extremitäten.

Förderung

EXIST-Gründerstipendium - BMWK

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