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Einheitliche Terminologien für Speisen und Getränke durch die International Dysphagia Diet Standardisation Initiative (IDDSI)

Hintergrund

Eine Schluckstörung (Dysphagie) findet sich initial bei mindestens 50 Prozent aller Patient:innen mit Schlaganfall sowie häufig auch bei kritisch kranken, intensivpflichtigen Patient:innen. Sie beeinträchtigt bei den Betroffenen die orale Nahrungsaufnahme, Lungengesundheit, den Rehabilitationsverlauf und die Lebensqualität. Flüssigkeitsmodifikation und Konsistenzanpassungen stellen schon seit langem einen wichtigen Baustein der Dysphagietherapie dar. Alleine im Jahr 2019 wurden die Diagnosen Dysphagie, St.p. Dysphagie und V.a. Dysphagie im LKH-Univ. Klinikum Graz mehr als 1.200-mal vergeben. Durchschnittlich werden am Klinikum täglich pro Mahlzeit 120 Tabletts mit konsistenzangepasster Kost ausgespeist. Die Konsistenzdefinitionen folgen dabei internen Kriterien.

Umsetzung und Ziele

Im Jahr 2015 entwickelte die International Dysphagia Diet Standardisation Initiative (IDDSI) standardisierte Definitionen und weltweit einheitliche Terminologien für texturadaptierte Speisen und Flüssigkeiten. Auf einer achtstufigen Skala können so alle Lebensmittel und Getränke in weltweit einheitlicher Sprache beschrieben werden. Am LKH-Univ. Klinikum Graz hat sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe zum Ziel gemacht, diese IDDSI-Grundstruktur zu implementieren. Beim Projekt handelt es sich um eine Qualitätssicherungsmaßnahme, bei dem mit strukturierter Maßnahmensetzung eine optimalere Betreuung durch Kontinuität in den Konsistenzempfehlungen und deren Umsetzung in der PatientInnenversorgung gewährleistet wird.

Durch einheitliche Konsistenzbezeichnungen wird die multiprofessionelle und Patient:innen-gerichtete Kommunikation erleichtert und die Schlucksicherheit für von Dysphagie Betroffene erhöht. Schon in der ersten Dysphagiediagnostik sollen die standardisierten IDDSI-Bezeichnungen verwendet werden. Anschließend werden in der Küche die Speisen in der entsprechenden Stufe hergestellt und auf den Stationen ausgespeist. Auch in der Therapie sollen nur Medikamente, Speisen und Getränke verwendet werden, die diesen IDDSI-Kriterien entsprechen und komplikationslos geschluckt werden können. Die einheitliche Sprache setzt sich fort bis hin zu den schriftlichen Entlassungsdokumenten, was eine nahtlose Übernahme der Konsistenzempfehlungen für Institutionen im extramuralen Bereich ermöglicht. Bei Projektstart wurde eine Mitarbeiter-Befragung zur Bekanntheit von IDDSI am Klinikum durchgeführt, welche am Ende der Laufzeit wiederholt wird, um eine Steigerung der Bekanntheit von IDDSI messbar zu machen.

Headerfoto: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2013

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