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Niedrigschwellige Gesundheitsversorgung für Obdachlose und Menschen in prekären Armutslagen ohne Zugang zu ärztlicher Versorgung

Ziele und Umsetzung

Der Gesundheitsladen in Worms befindet sich in einem angemieteten Ladengeschäft im Stadtteil Nordend. Das Nordend ist mit seinen verschiedenen Teilgebieten als Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf eingestuft. Dort sind Menschen verdichtet in einigen Wohnobjekten obdachlos eingewiesen, und es bestehen aufgrund der multikomplexen Problemlagen Bedarfe nach integrierten Hilfeangeboten.

Jeden Mittwoch ab 15:00 Uhr findet im Gesundheitsladen eine ärztliche Sprechstunde statt. Das Angebot richtet sich an Menschen, die

  1. ohne jegliche Unterkunft sind,
  2. die in Notunterkünften untergebracht sind,
  3. die in prekären Armutslagen leben,
  4. die aus sonstigen Gründen keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung sehen oder haben ( z.B. Menschen ohne Krankenversicherungsschutz).

Das Sprechstundenteam besteht aus A) einem ehrenamtlichen Arzt / Ärztin, B) bei Bedarf einer Krankenschwester, C) einer Mitarbeiterin des Caritasverbandes (Praxisorganisation, Sozial- und Suchtberatung, psychosoziale Beratung). Durch aufsuchende Sozialarbeit – bei Bedarf in Begleitung eines Arztes/einer Ärztin - werden auch Menschen erreicht, die aus persönlichen und/oder krankheitsbedingten Gründen nicht selbstständig in die Sprechstunde des Gesundheitsladens kommen können. Besonders zu erwähnen ist hierbei die aufsuchende Arbeit in zwei Obdachlosenunterkünften der Stadtverwaltung Worms sowie in der Nichtsesshaftenherberge des DRK.

Ergebnisse

Durch das außergewöhnliche Engagement der Ärzte/Ärztinnen konnte seit Projektbeginn im November 2008 jeden Mittwoch - ohne Ausnahme - die Sprechstunde angeboten werden. Aktuell arbeiten sechs Ärzte/Ärztinnen und eine Krankenschwester mit, drei davon sind im Ruhestand. In den letzten Jahren mussten einige Ehrenamtliche aus Altersgründen aufhören, neue Ehrenamtliche konnten für das Projekt gewonnen werden. Der Gesundheitsladen wurde schon zu Beginn an von den Patient:innen gut angenommen, ebenso erfährt das Projekt eine hohe Resonanz in den medizinischen/ärztlichen Bereichen und in der Öffentlichkeit. So gesehen kann man hierbei von einem Projekterfolg sprechen. Andererseits weist das Projekt darauf hin, dass Menschen aus dem wichtigen Bereich der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen sind. Dies ist ungerecht und ein Armutssignal.

Förderung

Spenden, Eigenmittel, kleiner Teil durch die kassenärztliche Abrechnung

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