Hintergrund: Intravenöse Antibiotikatherapien verlängern die Hospitalisationsdauer bei Patienten ohne zusätzliche Hospitalisationsindikation wesentlich. Diese zum Teil mehrwöchige Verlängerung der Hospitalisation bedeutet für die Patienten häufig eine erhebliche Reduktion der Lebensqualität und birgt besonders für ältere Patienten ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und zunehmende Dekonditionierung. Zudem entstehen durch die Verlängerung der Hospitalisation erhebliche Kosten. Um dieser Verlängerung des stationären Aufenthaltes entgegenzuwirken, bietet das OPAT-Programm (outpatient parenteral antibiotic therapy) des Universitätsspitals Basel den Patienten die Möglichkeit, notwendige intravenöse Antibiotikatherapien ambulant durchzuführen.
Ziel: Ziel des OPAT-Programms ist eine Verkürzung der Hospitalisationsdauer, oder wenn die intravenöse Therapie die einzige Hospitalisationsindikation darstellt, diese ganz zu verhindern. So soll den Patienten ermöglicht werden, möglichst früh in die Selbstständigkeit ihrer gewohnten Umgebung auszutreten und ggf. sogar weiter ihren üblichen Tätigkeiten (z.B. Arbeit) nachgehen zu können.
Umsetzung: Das Projekt wurde im November 2013 gestartet. Initial wurden nur antibiotische Therapien durchgeführt, die einmal täglich verabreicht werden konnten. Seit 2015 werden zusätzlich auch Pumpentherapien – mit der Möglichkeit der kontinuierlichen Verabreichung der antibiotischen Therapie - angeboten. Dies führte zu einer deutlichen Ausweitung des Behandlungsspektrums. Im Verlauf wurde eine Partnerschaft mit lokalen ambulanten Pflegeinstitutionen (Spitex) etabliert, sodass die Mehrheit der Patienten die Therapien zu Haus erhalten kann und nur noch einmal pro Woche zur Kontrolle ins Spital kommen muss.
Ergebnisse: Seit Beginn des Programms wurden insgesamt 1231 Patienten im OPAT behandelt (Stand 25.01.2021). Die durchschnittliche Behandlungsdauer im OPAT Programm betrug 10.6 Tage – somit konnten 13’060 Hospitalisationstage eingespart werden.
Fazit: Dank des OPAT Programms konnte für 1231 Patienten die Hospitalisationsdauer erheblich verkürzt – oder sogar ganz verhindert – werden.