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Mit dem Smartphone Leben retten - durch Information von Ersthelfer:innen vor Ort

Jährlich erleiden in Deutschland über 50.000 Menschen einen Herz-Kreislaufstillstand. Die Überlebensrate liegt vor allem deshalb bei nur etwa 10Prozent, weil die Basismaßnahmen der Wiederbelebung nur in 40 Prozent der Fälle vor Eintreffen des Rettungsdienstes durchgeführt werden. Die neuen Leitlinien für die Reanimation (Publikation im März 2021) empfehlen, dass bei jedem Herz-Kreislaufstillstand Ersthelfer:innen in der Nähe über Smartphone aktiviert werden, um frühzeitig mit der Wiederbelebung zu beginnen. Auch soll eine eventuell notwendige Defibrillation bereits in den ersten Minuten durchgeführt werden.

In Freiburg wurde ein System zur Smartphone-basierten Alarmierung etabliert, das vier Helfer:innen aktiviert. Zwei werden zum Patienten/zur Patientin geschickt, eine:r wird zum nächsten verfügbaren Defibrillator (AED) geschickt und der/die vierte Helfer:in weist den Rettungsdienst ein. In der zweijährigen Pilotphase wurde wesentliche Verbesserungen und Weiterentwicklungen des App-Systems entwickelt. Das System wurde auf eine landesweite Ausrollung vorbereitet. Zwei redundante Alarmierungsserver wurden in den Rettungsleitstellen Freiburg und Waiblingen installiert, die für Ersthelfende in ganz Baden-Württemberg die Alarmierungen übernehmen können. Die Anbindung der Server an das landesweit verfügbare System - Rescuetrack   ermöglicht die Alarmierung von Ersthelfenden über die Landkreisgrenzen hinweg. Eine an das System angebundene AED-Datenbank ermöglicht das Identifizieren von Gebieten, in denen keine öffentlich zugänglichen AEDs vorhanden sind. Hier werden gezielt mit Spendenaktionen neue Standorte erschlossen, die für die Ersthelfenden im System frei zugänglich sind. Während viele andere Ersthelfersysteme in Europa während der Pandemie pausiert werden mussten, wurde mit einem Pandemiekonzept der stabile Betrieb auch im Winter 2020/21 gewährleistet. Im Jahr 2020 konnten nach Freiburg und Rems-Murr vier weitere Regionen angeschlossen werden, im ersten Halbjahr 2021 sollen weitere vier Landkreise erschlossen werden.

Ziel ist die landesweite Etablierung des Systems mit 50.000 Ersthelfenden, um bei 90 Prozent der Notrufe mit vermutetem Herz-Kreislaufstillstand ein therapiefreies Intervall von weniger als 5 Minuten zu gewährleisten.

Förderung: AOK Südlicher Oberrhein, BBBank, DRK KV Freiburg/ LV Badisches Rotes Kreuz, Stadt Freiburg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, private Spenden

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