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CHANCE - eine neue ambulante, multiprofessionelle Versorgungsform zur Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit Schizophrenie

Schwere psychische Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis (ICD-10 F2X.X) haben oftmals einen komplexen Behandlungsbedarf und sind mit einem hohen Risiko für Rückfälle sowie für berufliche und soziale Beeinträchtigungen assoziiert. Nationale Behandlungsleitlinien (DGPPN 2019) empfehlen deshalb multiprofessionelle Maßnahmen, welche einerseits das Risiko für Rückfälle vermindern und andererseits die berufliche und soziale Teilhabe, Inklusion, Partizipation und den Selbstwert der Betroffenen fördern. An dieser Komplexversorgung sind verschiedene Behandlungssektoren, Leistungserbringer und Kostenträger beteiligt. Um diese zu vernetzen eignen sich neue Versorgungsformen mit strukturellen Elementen der sektorübergreifenden und interdisziplinären Vernetzung.

CHANCE ist eine neue ambulante, multiprofessionelle Versorgungsform zur Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit Schizophrenie in den ersten Jahren der Erkrankung und in der direkten Nachsorge nach einem stationären Aufenthalt. Strukturelle Elemente und ambulante Interventionen des CHANCE Programms orientieren sich an der AWMF-S3-Leitlinie Schizophrenie (DGPPN 2019). Im Mittelpunkt stehen der Nutzen für die Patientinnen und Patienten, die Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen. Das ambulante Programm umfasst psychopharmakologische und psychotherapeutische Interventionen, außerdem psychosoziale Maßnahmen zur Förderung von Beruf, Ausbildung und Sozialleben.

Eine besonders enge sektorübergreifende Anbindung besteht zur Spezialstation für Psychosen. Maßgebliche Rechtsnormen sind das Bundesteilhabegesetz, die UN-Behindertenrechtskonvention und das Sozialgesetzbuch, Neuntes Buch (SGB IX) und Fünftes Buch (SGB V). Das Evaluationskonzept zur Qualitätssicherung orientiert sich am Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Kriterien sind Wirksamkeit und Nutzen für die Betroffenen. Patientenorientierte Endpunkte umfassen die Symptomatik und den Krankheitsverlauf sowie die Lebensqualität (Teilhabe, Zufriedenheit).

Erste Ergebnisse deuten auf eine Verbesserung der Rückfallquote und Wirtschaftlichkeit hin. CHANCE ist seit Mai 2016 in der Robert Vogel Ambulanz in die klinische Praxis implementiert. Diese Spezialambulanz ist an die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des LMU Klinikums angebunden. Seit dem Projektstart wird CHANCE von der Robert Vogel Stiftung gefördert.

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