Am 01.01.2019 startete nach systematischen Vorarbeiten ein Team von Innovatoren die klinische Markteinführung von VITA, einer integrierten Versorgungsform nach § 140a SGB V. Mit diesem Advanced Patient Program streben wir referenziell einen Paradigmenwechsel in der Selbsthilfe und Versorgung von Patienten mit Non-Communicable (chronic) Diseases Non-CDs an, den sog. Zivilisations- und Alternskrankheiten. Das Produkt steht in diesem Versorgungssegment für qualitatives Wachstum in der Medizin. Es bietet Patienten mehr Mündigkeit und Sicherheit, dem Versicherungssystem mehr Wirtschaftlichkeit. Gelebte Gesundheit ist besser als verwaltete Krankheit. Und Patientensouveränität kein Selbstläufer. Ziele, Inhalte, Versorgungsprozesse, Qualitätsmanagement, Nutzenbewertung und Kommunikation von VITA richten sich darauf, Gesundheit zu gestalten, nicht Krankheit zu verwalten!
Der Gesundung, Vitalisierung, Heilung suchende, pro-aktive und wissbegierige, eigenverantwortlich agierende und in diesem Sinne „adhärente Verbraucher“ mit seinen facettenreichen chronifizierenden Gesundheitsproblemen steht im Mittelpunkt. Er wird als Ganzes, im Kontext seiner biopsychosozialen Potenziale gesehen. Das generische Programm organisiert wohldurchdacht den bei Non-CDs notwendigen „therapeutischen Rollenwechsel“ weg vom Expertensystem hin zum eigentlichen Krankheits- bzw. Gesundheitsproduzenten. Unsere Informationen über VITA (A 1-3) berühren unterschiedliche Perspektiven: Den tatsächlichen Bedarf und Nutzen für den Patienten, Erfahrungen von Ärzten u. a. Gesundheitsberufen, Aspekte der IT-Branche, von Gesundheitsqualifizierung und Bildung. Und wir stellen weitere vier – den Transformationsprozess begleitende – Innovationsbausteine vor. VITA ist organisatorisch stabil, alle Versorgungs- und Kommunikationsprozesse sind digital unterlegt. Das Programm kann zwanglos mit dem stationären Zuweisungs- und Entlassmanagement von VITA- Klinikstandorten verknüpft werden. Wir wählten für die Implementierung des Piloten eine ländliche Region im Freistaat Sachsen.
VITA soll nach abgeschlossener Evaluation (wegen CoViD-19 unterbrochen!) skaliert werden: Ausdehnung auf weitere Regionen, Indikationen, Leistungsträger. Bisherige Ergebnisse und Erfahrungswerte im Rahmen des Praxispiloten sind vielversprechend. Eine mehrstufige langfristige Kommunikations- u. Netzwerkarbeit soll die Sinnhaftigkeit u. Mehrwerte einer breiten Öffentlichkeit vermitteln und VITA möglichst vielen Menschen zügig zugänglich machen