Umfassende Innovation mit hoher Effizienz - Digital basiertes Pharmakotherapiemanagement auf den interdisziplinären Intensivstationen und in der Alterstraumatologie zur Patientenorientierten, individualisierten Versorgungsoptimierung im Universitätsklinikum Halle (UKH). Die Alterstraumatologie und die chirurgischen Intensivstationen (ITS) erfordern mit der Versorgung von vulnerablen, multimorbiden älteren Patienten mit mehrfach internistischen Erkrankungen und gleichzeitig anspruchsvollen chirurgischen Maximalversorgungen höchste Vigilanz in der Pharmakotherapie.
1. In der Alterstraumatologie des UKH ist seit 2011 das Projekt ASTRA (Algorithms for Seniors Therapy Amelioration) im Rahmen des Pharmakotherapiemanagements durch Dr. Wolf (Synopsis Innere Medizin und Pharmakotherapie) erfolgreich implementiert mit u.a. hierdurch erzieltem Rückgang des hyperaktiven Delirs um 90,2 Prozent und Sturzereignisse um 84 Prozent durch 14 tägliche interdisziplinäre Visiten auf der Basis jeweils vorausgegangener, digital-basierter individueller Patienten- und Medikationsreviews.
2. Mit den Akutverläufen einer Intensivbehandlung einher gehen oft tägliche Veränderungen von Organfunktionen/maschinellen transienten Organersatztherapien und Notwendigkeiten der Dosis-Adaptation und Therapieänderungen lebenserhaltender, gleichzeitig gefährdender Medikamente. Diesen Balanceakt täglich bei jedem Patienten zu erfassen mit resultierenden Handlungsempfehlungen ist die Aufgabe des Pharmakotherapiemanagements durch Dr. Wolf mit jährlich 4215-6300 Medikationsanalysen. Das erzielte Arbeitspensum (9,2 Patienten pro Stunde=6,48 Minuten pro Patient) lässt sich nur durch das digital basierte Vorgehen erreichen, ist konkurrenzlos und unterstreicht mit der hohen Effizienz dieser innovativen Struktur im Vergleich zu zeitintensiven vor-Ort-Konsilen die Sinnhaftigkeit der Digitalisierung auf dieser Ebene.
Seit der Implementierung dieses ausführlichen Pharmakotherapiemanagements auf den ITS 2015 bis 2018: a. Patientenbenefit durch Rückgang schwergradiger Krankheitsverläufe z.B. Multiorganversagen, ARDS und weitere Reduktion resistenter Krankenhaus-Infektionen durch Implementierung einer adäquaten Protonenpumpeninhibitoren-Verordnung. b. Anstieg der Fallzahlen um 25 Prozent bei verkürzter Liegedauer. c. Trotz steigender Belegungs-Fallzahl gleichzeitig Kostenreduktion von Arzneimitteln (um 28 Prozent) auf beiden ITS um 451.597,07 Euro.