Hintergrund: Die meisten Neugeborenen „überstehen“ ihre Geburt problemlos. Kommt es während der Geburt zu Problemen, bedarf es bei den Kindern meistens nur einfacher Maßnahmen, um sie zu unterstützen. Können diese Maßnahmen aus verschiedenen Gründen nicht entsprechend umgesetzt werden, kann dies jedoch unter Umständen dramatische Folgen für die Kinder haben. Im Falle einer vollen Reanimation muss das behandelnde, interdisziplinäre Team rasch und effektiv handeln, um das Leben des Kindes zu retten. Viele Krankenhäuser sind dzt. nicht ausreichend auf die Versorgung von lebensbedrohten Neugeborenen vorbereitet. Dies betrifft einerseits die Notfallstrukturen (Reanimationsplätze, Notfallequipment, Alarmierungsstrukturen) und andererseits das regelmäßige und effektive Notfalltraining, der mit der Versorgung von Neugeborenen betrauten medizinischen Berufsgruppen.
Ziel: Jedes Neugeborene hat ein Anrecht auf eine Erstversorgung in einer sicheren Umgebung und auf ein Versorgungsteam, das im Notfall schnell und effektiv lebensrettende Maßnahmen durchführen kann. Dies darf nicht davon abhängen, ob die Geburt an einem Perinatalzentrum oder einer kleinen Geburtsklinik stattfindet. Es muss flächendeckend eine geeignete Infrastruktur gegeben sein und es muss die Möglichkeit geschaffen werden, diese seltenen Notfälle interdisziplinär zu trainieren.
Umsetzung: Die SIMCharacters Training GmbH trainiert perinatologische Teams (Hebammen, GeburtshelferInnen, AnästhesistInnen, KinderärztInnen und Pflegekräfte) in der Versorgung von lebensbedrohten Neugeborenen in Kliniken vor Ort, mit dem eigenen Equipment und im eigenen Team. Dabei werden sowohl Basisreanimationstrainings (Beatmungen, Herzdruckmassagen) wie auch Audio-Video-unterstützte Simulationstrainings durchgeführt mit dem Ziel, die Systemsicherheit und Teamarbeit zu verbessern. In einem abschließenden Sicherheitsbericht werden patientengefährdende Umstände und konkrete Lösungsvorschläge aufgezeigt.
Ergebnisse: Durch die regelmäßige Durchführung von interdisziplinären Trainings im eigenen Team, mit dem eigenen Notfallmaterial, konnte die Häufigkeit von Reanimationen in einem Krankenhaus mit Schwerpunktversorgung messbar reduziert werden.
Fazit: Alle Personen, die an der Versorgung von Neugeborenen beteiligt sind, müssen regelmäßig trainiert werden. Systemsicherheitschecks und Überprüfung der Ausstattung von Reanimationsräumen sind essentiell, um eine optimale Versorgung von Neugeborenen gewährleisten zu können.